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  • 30Okt

    Aller Anfang ist schwer
    Nach über 12 Monaten „Unterwegssein in Asien“, dachten wir wirklich Bescheid zu wissen, wie das alles so geht mit dem Reisen… Aber nur wenige Stunden, nachdem wir SGN (Ho Chi Minh City) verlassen hatten, wurden wir schon eines Besseren belehrt:

    Unser Gepäck am Check-Inn Schalter der Vietnam Airlines wurde von einem neuen Mitarbeiter leider nur nach SYD (Sydney) anstatt gleich bis nach AKL (Auckland) aufgegeben. Der Gute war dann so aufgeregt, dass er uns beim Boarden der Maschine noch abgefangen hat und uns auf seinen Fehler hingewiesen hat. Na super!

    Da wir in Australien nur 2 ½ Stunden Übergangszeit und kein Visum hatten, konnten wir also unser Gepäck nicht selber in Empfang nehmen. (Wir durften ja den Transferbereich nicht verlassen.) Ein Qantas Mitarbeiter sollte also mit dem Abholen und des Neueincheckens unseres Gepäcks bei Ankunft in Sydney beauftragt werden.

    Nach der Ankunft in Australien sind wir also mit einem dieser flotten Elektroautos im „Affenzahn“ zum Transfer Desk gebracht worden. Hier fiel dann auf, dass wir ohne Weiterfug von Neuseeland dort gar nicht erst einreisen dürfen!

    Da stehen wir: 2 gelernten Reiseverkehrskauffrauen also mit dem falsch aufgegebenen Gepäck ohne Weiterfug und müssen uns von dem Typen neben uns in der Schlange Sprüche anhören, wie „In keinem Land der ganzen Welt kann man ohne Weiter- bzw. Rückflugticket einfach so einreisen!“

    Wir haben ihn einfach in dem Glauben gelassen und unsere kurze Transferzeit genutzt, um schnell noch 2 Flüge am Internetterminal zu buchen. So ein Mist!

    Diese Regelung ist übrigens ganz offensichtlich nicht nur uns nicht geläufig, denn schon in unserer kurzen Zeit hier, haben wir viele Horror-Geschichten über überteuerte Flugbuchungen bei Einreise in Neuseeland gehört.

    In AKL sind wir dann bei 20 Grad Nieselwetter angekommen und mussten feststellen, dass unser Gepäck leider nicht da ist!

    Aotearoa – Maori: Land der langen weißen Wolke
    Die „lange weiße Wolke“ hat uns schon vor Australien stürmisch in Empfang genommen und wir konnten den Nachtflug fast durchgehend angeschnallt verbringen. Die Achterbahnfahrt hat dann von Sydney nach Auckland nochmal richtig an Thrill-Faktor zugelegt. Bei einigen stürmischen Turbulenzgebieten ist der Flieger so nach unten geschnellt, dass wir ganz sicher an die Decke geflogen wären, wenn wir nicht angeschnallt wären und uns an die Armlehnen festgeklammert hätten. Ein absoluter Höllenritt!

    Willkommen in Mittelerde
    Ohne Gepäck stellten wir also im Hotel fest, dass die „self-contained-appartment-style-rooms“ zwar mit allen Features ausgestattet sind, aber nicht nur die Schuhkartongröße des Raums doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Es ist ein bißchen so wie bei Gandalfs Besuch in Hobbiton…

    Zudem haben wir nach und nach folgende Sticker endeckt:

    • „This Towel Rack is not connected for heating!“
    • „This washing machine has been disconnected.“
    • “The Telephone is for in-house calls only.”


    Auch der Internetanschluss ist zwar inklusive, aber die Nutzung kostet! Die Küchenzeile ist da, jedoch ohne Utensilien! Lediglich die Heizung auf Rollen, die wir hier immer fest mit unseren Körpern verbunden durchs Zimmer ziehen, hält was sie verspricht.


    Der Anstrich ist ürigens à la Loriot’s „Papa ante Portas“: zwischen einem frischen mausgrau und einem etwas herberen Hellgrau mit leichtem Stich ins weißgrau…

    Frauenpower
    1893 war Neuseeland das erste Land in der Welt, in dem Frauen das Wahlrecht bekommen haben.
    2007 waren alle wichtigen Positionen in Neuseeland von Frauen besetzt.

    • Königin: Queen Elizabeth II
    • Prime Minister: Helen Clark
    • Governor-General: Silvia Cartwright
    • Speaker of the House of Representatives: Margaret Wilson
    • Chief Justice: Sian Elias
    • Leitung Telecom (größte Firma): Theresa Gattung


    Wir haben natürlich auch schon ordentlich „die Hacken in den Teer gehauen“, um unseren Beitrag zu diesem Frauenpower zu geben:

    • IRD (=Steuer) Nummer beantragt (macht man hier in der Post)
    • Konto eröffnet
    • Wohnungen über trademe.co.nz gesucht und besichtigt
    • Job im Donut-Wagen geregelt
    • Tagesjob erledigt: Fritöse und sonstige ranzige Küchengeräte in einem Restaurant mit einem Spachtel von Fett und alten Pommes befreit!
    • Keine Handynummer bekommen: Vodafone hat ein Prepaid Monopol in Neuseeland und bedankt sich dafür mit horrenden Preisen!! (Konkurrenz gibt’s nur bei Verträgen mit der Telecom…) – nicht mit uns!!


    „Go for the ordinary…“
    Nicht unerwähnt bleiben darf bei unserem ersten Neuseelandbericht natürlich das Essen! Juhuu, endlich kommen wir wieder in den Genuss der langersehnten Wurst- und Käsebrote! Dass wir so „raus“ aus dieser Brotzeitnummer sind, merken wir schon daran, dass wir den Brotaufstrich Belgian Dark Chocolate für besser als Nutella befinden…

    Same, same, but different…
    Man könnte sagen, nach einem Jahr Reisen sind wir also wieder da angekommen, wo wir vorher standen!? Ein geregelter Alltag mit einem festen Job und einem festen Wohnsitz wird uns bald hier erwarten.
    Glücklicherweise können wir aber an vielen Dingen sehen, was wir von unserer Asienzeit mitgenommen haben. Und sei es nur die Freude, wenn wir mit den Angestellten der ANZ Bank, die hier zu DIWALI (dem Hindu Lichterfest) „dressed up“ in Saris rumlaufen über die „Verrücktheit“ der Inder “ lachen können…

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  • 23Okt

    In einer halben Stunde kommt unser Taxi und holt uns zum Flughafen ab.

    Wir werden also gleich Asien nach über 12 Monaten (vorerst) verlassen und ein wiedereinmal neues Leben in Neuseeland anfangen!

    Needless to say, wie aufgregt wir sind!!! Haben vorhin auch noch einmal über unseren Kulturschock nach Indien nachgedacht und nun auch endlich den Singapur Artikel vom 01. April online gestellt.

    Wer weiß welche Art von Kulturschocks uns in NZ begegnen werden…

  • 20Okt

    "Uncle Ho" im Reunification Palace in Ho Chi Minh CityReisen in Südostasien

    Was wohl bei einer Südostasienreise nicht ausbleibt, ist die ständige Konfrontation mit den verschiedenen Folgen des 30-jährigen Vietnamkrieges. Dieser spielte sich ja nicht nur hier in Vietnam ab, sondern hat auch die umliegenden Ländern in Mitleidenschaft gezogen. Wie gesagt, wurde u.a. das während des Vietnamkriegs neutrale Laos zu dem “Pro-Kopf” am schwersten bombardiertesten Land der Welt, obwohl es diesen „Geheimen Krieg“ der USA „offiziell“ gar nicht gab…

    Beginn des Vietnam Krieges
    Vietnam hat viele Helden, heißt es in unserer „Reisebibel“. Einer der allgegenwärtigsten ist ganz sicher Ho Chi Minh. Er beendete zusammen mit den Viet Minh die ca. 100-jährige Kolonialherrschaft der Franzosen und rief am 2. September 1945 in Hanoi die unabhängige Demokratische Republik Vietnam aus.

    Ab 1954 war Vietnam zweigeteit, in einen kommunistischen Norden und einen antikommunistischen Süden, was zunächst als Provisorium gedacht war. Mit der Zuspitzung des Kalten Krieges sahen es die USA „als ihre Pflicht an“, Vietnam vor dem Kommunismus zu beschützen, welcher von China und Russland unterstüzt wurde. Die USA unterstützte aus Angst, durch den sogenannten „Domino-Effekt“, mehrere Länder in Südostasien an den Kommunismus „zu verlieren“, Südvietnam.

    Die Grundlage zum Kriegseintritt der USA bildete der gefälschte Tonkin-Zwischenfall vom August 1964, bei denen ein US-amerikanisches Kriegsschiff angeblich in ein Gefecht mit nordvietnamesischen Schnellbooten verwickelt wurde. Daraufhin konnte Präsident Johnson den US-Kongress davon überzeugen, dem Präsidenten die alleinige und uneingeschränkte Handlungsfreiheit zu erteilen.

    Später veröffentlichte geheime Dokumente der USA bestätigten aber, dass der Vietnamkrieg infolge einer Falschmeldung über diesen Vorfall an Präsident Johnson begann…

    Amerikanischer Krieg
    Die Sowjetunion und die Volksrepublik China stellten Nordvietnam militärische Hilfe zur Verfügung. Ab 1970 weiteten die Vereinigten Staaten ihre militärischen Aktionen, insbesondere die verheerenden Bombardierungen, auf die Nachbarstaaten Kambodscha und Laos aus. Ziel war es den Ho Chi Minh Pfad (der größtenteils durch Laos führt), der den Vietcong Nachschub aus dem Norden brachte, zu zerstören.

    Die USA konnten aber eine Stabilisierung Südvietnams nicht erreichen, so dass ab 1969 bis zum März 1973 die US-Truppen wieder abgezogen wurden.

    Ende des Krieges
    Am 1. Mai 1975, zwei Wochen nach dem Triumph der Roten Khmer in Kambodscha, endete der 30-jährige Krieg mit der Einnahme Saigons durch die Kommunisten und Vietnam wurde wieder vereint.

    Am 2. September 1976 wurde die wiedervereinigte Sozialistische Republik Vietnam gegründet und Saigon in Thành Ph? H? Chí Minh (Ho-Chi-Minh-Stadt) umbenannt.

    Im Dezember übernahmen in Laos die Pathet Lao die Macht. Das ehemalige Indochina war also trotz des Eingreifens der USA voll unter kommunistischer Kontrolle…

    Agent Orange
    Der Vietnamkrieg wurde auf äußerst menschenverachtende, grausame und auch extrem umweltschädigende Weise geführt. Die USA, die immer technisch und materiell überlegen waren, setzen ständig ihre neu entwickelten Waffen ein. Dabei benutzte die USA ca. 15 Millionen Tonnen Sprengstoff, das Doppelte wie im Zweiten Weltkrieg!!!

    Vor allem unter der Zivilbevölkerung gab es hohe Opferzahlen. Den amerikanischen Soldaten, denen die vietnamesische Kultur und Sprache meistens fremd waren, fiel es schwer, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.

    Ebenfalls benutzten die USA Entlaubungsmittel, z. B. Agent Orange, um die Guerilla-Vietcong zu finden, die sich im Dschungel versteckten. Dies ist ganz besonders tragisch, da es durch die Gifte, zu Langzeitschäden bei Menschen und auch in der Vegetation kommt. Es führt u.a. zu Missbildungen an Neugeborenen und erhöht die Krebsgefahr. Selbst heute, ca. 40 Jahre später sind 1 Million Erwachsene und ca. 150.000 Kinder von Krankheiten und Missbildungen betroffen, die darauf zurückzuführen sind. Da die Dioxine das Erbgut verändern, werden daran noch viele Generationen zu leiden haben.

    Im „War Remnants Museum“ hier in Saigon schockieren Fotos von Agent Orange Opfern und ein Becken in dem deformierte Embryos schwimmen die Besucher!!

    Die einsichtige Berichterstattung dieses Museums verrät allerdings schon der frühere Name „Museum der chinesischen und amerikanischen Kriegsverbrechen“ (…) Man kan also davon ausgehen, dass ähnliche Grausamkeiten auf beiden Seiten des Krieges stattgefunden haben…

    Erst im Jahre 2007 erklärten sich die USA bereit, die Beseitigung von Dioxinrückständen finanziell zu unterstützen, schlossen aber Entschädigungszahlungen weiterhin aus

    Täter und Opfer
    Verschiedene Angaben gibt es über die Opfer des Krieges. Die vietnamesische Regierung gab am 3. April 1995 Zahlen heraus, nach denen ca. 1 Million vietnamesische Kämpfer und ca. 4 Millionen Zivilisten auf beiden Seiten im Krieg getötet wurden.

    Auf der amerikanischen Seite gab es 58.193 Gefallen. Allerdings verloren die USA nach Kriegsende durch Spätfolgen über 60.000 weitere ehemalige Soldaten durch traumatisch bedingte Selbstmorde. Dies bedeutet mehr Tote als im Krieg selbst!!!

    Über 40.000 Veteranen wurden während ihrer Dienstzeit in Vietnam heroinsüchtig, 330.000 wurden einerseits wegen der Demobilisierung, andererseits wegen der politischen Lage und der psychischen Spätfolgen, arbeitslos. 1972 waren über 300.000 Veteranen im Gefängnis, weil sie aus den genannten Gründen straffällig geworden waren und es ihnen nicht gelungen war, wieder in das zivile Leben zurückzufinden.

    „Kriegstourismus“
    Was hier in Südvietnam besonders auffällt ist, dass diese ehemaligen Kriegsschauplätze scheinbar die einzigen organisierten Ausflugsziele der verschiedensten Touranbieter sind. So kann man hier von Saigon alternativ nur einen Ausflug ins Mekong Delta buchen…

    Eine „Hauptattraktion“ stellt hier ein Ausflug zu den Cu Chi Tunnel dar. Dieses Tunnelsystem nutzen die nordvietnamesischen Vietcong für Überraschungsangriffe auf die Amerikaner und die Südvietnamesen. Pervers ist dieser „Spaßfaktor“, mit dem diese Touren betrieben werden. Die ermutigten Touristen turnen auf ehemaligen Panzern rum, krabbeln durch die Tunnel und der Höhepunkt dieses „Kriegsspielens“ wird dann errreicht, wenn unzählige Touristen mit echten Kalaschnikows oder AK-47s auf Ziele schießen!!!

    Wir scheinen da irgendetwas „verpasst“ zu haben, aber diese Überleitung, zu dieser ganzen Konfrontation der grausamen Kriegsverbrechen und Kriegsfolgen hin zu dem Verlangen selber mal „Krieg zu spielen“ und zu schießen, damit man selber weiß, wie es sich anfühlt, ist uns entgangen!!!

    Massaker von My Lai
    Eine weitere Stätte auf der „Kriegsroute“ hier in Vietnam ist neben des Ho Chi Minh Trails, das Örtchen My Lai, wo das wohl bekannteste der amerikanischen Kriegsverbrechen in Vietnam stattgefunden hat. Am 16. März 1968 überfiel eine Einheit der US Army das der Kollaboration mit den Nordvietnamesen verdächtigte südvietnamesische Dorf My Lai.
    In wenigen Stunden wurden bei diesem Massaker über 500 Zivilisten beider Geschlechter und aller Altersstufen ermordet, zahlreiche Bewohner vergewaltigt und gefoltert und das Dorf danach niedergebrannt…

    Unser Fazit
    Dieser Kontext mit dem hier die Kriegsschauplätze von den Touristen bereist werden erscheint uns als absolut pervers und wir hoffen nur, dass zukünftig mehr und mehr Touristen ihr „mind“ beim Reisen einschalten und anstatt hier Krieg zu spielen (die Leute reisen hier in Camouflage-Klamotten an, um abends ihre Bilder „Ich-an-der-Kalaschnikov“ oder “Ich-vor-dem-Panzer“ in ihren Facebook Account möglichst „stilecht“ hochladen zu können!!!!) lieber andere Schönheiten des Landes entdecken.

    Man stelle sich vor, dass alle hunderte Touristen, die täglich zu den Tunneln etc. fahren, sich für die gegenwärtige Natur und Kultur dieses Landes interessieren würden… Den Reisebüros hier würden ganz sicher schon geeignete Touren einfallen. Man schafft hier ganz klar das Angebot nach der Nachfrage der Touristen und das ist gerade das Erschreckende hier in Vietnam!!!

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  • 14Okt

    Oh je, sowas werden wir wohl bald wieder tragen müssen... YH8QSA

    Neuseeland – wir kommen!
    Wir haben soeben unseren Flug von SGN nach AKL (= Ho Chi Minh City nach Auckland) gebucht!!! Am 23. Oct geht es also von hier nach Neuseeland!

    Aaaaaahhh! Wie aufregend! Auf den Schrecken hin hat Phine sich dann auch noch an dem Caramelbonbon ein Stück Zahn abgebrochen, so dass wir morgen erstmal in die Maple Clinic - eine „highly recommended Dental Clinic” gehen müssen…

    SOS Medical Clinic
    Und dabei hatten wir eigentlich von den Kliniken hier erstmal genug, denn heute haben wir von der SOS Medical Clinic (klingt dramatisch, oder?) unsere Röntgen- Dokumente abgeholt, nachdem wir gestern dort auf Tuberkulose getestet wurde.

    Wegen unseres langen Aufenthaltes in Indien und weiteren Ländern, die als extrem hoch gefährdetes Tuberkulose Gebiet (u.a. laut NZ Embassy) eingestuft werden, mussten wir ja für unser „Work & Holiday Visum) diesen Test machen. Als wir heute da ankamen drückte man uns 2 versiegelte Umschläge an und sagte, dass da zwar unsere Ergebnisse drin seien, wir diese aber unter gar keinen Umständen selber öffnen dürfen, da sie sonst nicht als Gutachten für unser Visum von der NZ Botschaft gewertet werden!

    Da wir ja unsere Flüge bis dahin noch nicht gebucht hatten, wollten wir natürlich die Ergebnisse wissen, da wir im TB-Falle natürlich statt nach NZ zu fliegen sofort in den nächsten Flieger nach Deutschland gestiegen wären.

    Dies verweigerte uns allerdings aus unerfindlichen Gründen!!!

    Man kann sich also vorstellen, was dann kam…. Mit größtem Aufwand und wiederholten wasserfallartigen Redeflashs in verschieden Tonlagen haben wir also mit einem großen Teil des Krankenhauspersonals gesprochen, um uns schließlich über die „managing nurse“ bin hin zur leitenden Ärztin auf der Station hochzuarbeiten. Diese konnten wir dann letzendlich überzeugen sich die Ergebnisse die der zuständige Arzt über unsere Untersuchung irgendwo dokumentiert hat, einzusehen. Und glücklicherweise kam sie dann auch schon kurz darauf wieder und ließ uns wissen, dass wir keine Tuberkuloseerkrankung haben… Was für ein ACT!!! Der Flug konnte also ruhigen Gewissens gebucht werden.

    Man sieht also, die „Sache hier“ ist nach wie vor kein Urlaub!!!! Und mintunter gibt es mehr Stress als die üblichen „was machen wir heute denn zuerst“ und „wo und was essen wir denn jetzt mal“ Überlegungen??

    Pho Bo - "the meal that build the nation"

    Fashionable Motorradhelme gibts hier in diversen Boutiquen...

    Der Stromausfall in unserem Stadtteil dauert heute fast den ganzen Tag - kein Wunder bei dem Kabelwirrwarr, oder??

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  • 11Okt

    Im Eiltempo geht's nach VietnamErste Eindrücke

    „Cost of Living“
    Nun sind wir schon wieder eine Woche in Vietnam und entgegen allen Vorurteilen und Schreckensnachrichten von anderen Vietnamreisenden können wir mit größter Freude sagen, dass es uns hier ganz außerordentlich gut gefällt.

    Vielfach hatten wir gehört, dass das Reisen hier extrem anstrengend sein soll, weil man an jeder Ecke abgezogen wird und als ausländischer Tourit horrende Summen bezahlen muss. U.a. konnten 2 Reisende in einigen Orten z.B. keine Wasserflasche für unter 5 USD bekommen!

    Glücklicherweise ist es bislang bei ein paar krummen Versuchen geblieben, aber entweder die Leute kamen nach unserem herzhaften Lacher wieder zur Besinnung oder der faire Preis fiel ihnen wieder ein, sobald wir weggingen.

    Vielleicht kann man den Leuten diese Versuche auch gar nicht verübeln, wenn man die ganzen Dollarwedelnden Touristen sieht…

    Im Großen und Ganzen scheint Vietnam aber ein unheimlich günstiges Reiseland zu sein. Da hier im Gegensatz zu Laos oder Cambodia, die Restaurants, Hotels, Busse, Taxen bzw. weitere Elemente einer gut ausgebauten touristischen Infrastruktur nicht ausschließlich für Ausländer aufkommen, sondern ebenfalls für die einheimische Bevölkerung, liegen die höchst inflationären Preise wie folgt: ca. 3-6 USD für eine 3 Stündige Busfahrt und 5 USD für ein umfangreiches Frühstück für 2 Personen!

    Einreise per Boot
    Unsere Einreise nach Vietnam war auch eine recht witzige Sache, da wir direkt von Phnom Penh praktisch gegenüber von unserem Hotel in ein kleines Speedboot gestiegen sind und damit ca. 3-4 Stunden den Mekong runter nach Chau Doc in Vietnam gedüst sind.

    Am Ufer stand dann erst das Cambodianische Zollhäuschen und ein paar hundert Meter weiter dann das Vietnamesische, wo punktuelle Gepäckkontrollen durchgeführt werden… Aus unserem Boot hat es ein deutsches Pärchen erwischt!

    Außerdem hatten wir einen sehr netten Holländer und ein britisches Diplomatenpärchen, die seit ein paar Jahren in Islamabad / Pakistan leben und froh waren, dass sie bei dem erst kürzlichem Bombenanschlag in ihrem Lieblingshotel, dem Marriott, gerade nicht da waren, mit an Bord!

    Immer wieder heftig und interessant, dass man auf Reisen immer wieder Leute trifft, die Dinge miterlebt haben, über die man sonst nur liest…

    Polizeikontrolle
    In Chau Doc lernten wir dann in unserem Hotel, dass man hier in Vietnam in jedem Hotel seinen Reisepass abgeben, muss, weil der abends von der Polizei eingesehen wird. Ein etwas gewöhnungsbedürftiges Prozedere, aber man kann sich ja so scheinbar an alles gewöhnen…

    Keine Tuk-Tuks
    Seit wir hier in Asien unterwegs sind, vergeht kein Tag an dem wir nicht auf der Straße gehen und nicht mindestens 5 Tuk-Tukfahrer abwimmeln müssen, weil wir weder heute noch morgen noch sonstwann deren Transport-Service nutzen möchten. Hier in Can Thon (unserem zweiten Ort im Mekong Delta) ist das allerdings anders und es ist so gut wie unmöglich einen fahrbaren Untersatz zu finden, der nicht nur uns beide, sondern auch noch unsere 2 Reiserucksäcke, die 2 Tagesrucksäcke und den Laptopkoffer befördern können. Taxen gibt es in Can Thon und hier in My Thon nur eine Handvoll und die müssen extra per Telefonanruf bestellt werden…

    Der Transport läuft hier fast ausschließlich mit Mopeds oder Fahrrädern!

    Aber anders als in anderen asiatischen Ländern achtet die Polizei sehr streng darauf, dass nicht mehr als 2 Leute auf dem Moped sitzen!

    Mopedtour
    Wir haben uns also auch eins gemietet und das Mekong Delta, das leider viel weniger idyllisch ist, als man es sich vielleicht vorstellt, damit erkundet. Neben den ganzen laut knatternden Motorbooten gibt es fast nur Wellblechhütten. Und unter den Hütten auf dem Wasser sind unendlich viele Fischzuchtfarmen, die den Fisch als weißes Tiefkühlfleisch auch nach Deutschland exportieren…

    Komische Vorstellung, wenn man den Zustand des Wassers hier so sieht…

    Jedenfalls sind diese Mopedtage immer ein Traum und man trifft so viele Menschen, die sich freuen 2 Touristinnen zu sehen. Englisch sprechen hier nur die älteren Menschen (da erst seit wenigen Jahren wieder englisch und französisch an den Schulen unterrichtet wird!), so dass wird uns mit Händen und Füßen verständigen! Es ist ein ewiges Charade-Spiel, bei dem es für alle Beteiligten immer gut was zu Lachen gibt!

    Einen platten Reifen hatten wir sogar, aber der konnte uns zum Gück gleich geflickt werden. Auch hier gab’s wieder ’ne Menge zu lachen, weil die Leute einfach drauf los erzählen ohne das wir was verstehen und wenn wir dann antworten wird noch mehr gegackert… Aber nicht zuletzt an dem Preis für die Reperatur sehen wir dann, dass man nicht über, sondern mit uns lacht, denn der ganze Spaß kostet uns: 9.000 Dong (= weniger als 30 Eurocent!).

    Eine fürchterliche Sache, die wir dann noch auf unserer Mopedtour gesehen haben, ist das Ba Chuc Mahnmal, dass an die grausame Ermordung von 3157! Vietnamesen im Jahr 1978 durch die Khmer Rouge erinnert. (Nur 2 Menschen haben dieses Massaker überlebt!) Dieses Massaker ist auch der Anlass, warum die Vietnamesen wenig später nach Phnom Penh einmaschiert sind und die grauenvolle Khmer Rouge Herrschaft beendet haben…

    Die Vietnamesen
    Da wie gesagt, fast nur die älteren Leute hier englisch sprechen und jahrelang auch nicht die Möglichkeit hatten, die Sprache hier zu praktizieren, haben wir schon viele Menschen getroffen, die gerne mit uns sprechen wollen.

    Von einem katholischen Priester (die Portugiesen haben den Katholizismus hierher gebracht und neben den Phillipinen, wo die Spanier 400 Jahre herrschten ist hier in Vietnam der größte Katholikenanteil Asiens!) haben wir folgende Infos über das Vietamesische Schulwesen bekommen:

    • Ein durchschnittliches High-School-Lehrergehalt liegt bei 1.200.000 – 1.500.000 Vietnameschen Dong (= ca. 75 – 93 USD)
    • Die Gebühren pro Schüler für ein Grundschuljahr sind: 250.000 – 500.000 Vietnameschen Dong (= ca. 15 – 32 USD)

    • Die Gebühren pro Schüler für ein Highschool-jahr sind: 600.000 – 800.000 Vietnameschen Dong (= ca. 37 – 50 USD)


    In einem Café haben wir dann Larry aus den USA kennengelernt. Er ist 1980 mit einem dänischen Flüchtlingsboot zunächst 6 Monate nach Singapur gekommen und hat dann in Kalifornien gelebt bis er schließlich vor 5 Jahren wieder zurück nach Vietnam gekommen ist. Seine Frau hat der 68 Jährige, wie er uns ganz Stolz über sein Technische Können verkündete, im Internet kennengelernt…

    Jetzt versucht er jedenfalls seine Englischenntnisse und sein Wissen über die westliche Kultur in Form von Sozialarbeit an jüngere Menschen hier weiterzugeben. Zusätzlich versucht er in den USA Geld zu sammeln, dass er dann ärmeren Familien geben kann, damit diese die Schulgelder für ihre Kinder bezahlen können.

    Es ist echt schön zu sehen, wie viele Menschen sich hier engagieren und ihr Wissen, dass für uns machmal viel zu selbstverständlich ist, weitergeben…

    Kuriositäten
    Man erlebt hier nämlich genau wie in Indien immer wieder Sachen, wo man denkt: „Müssen wir da jetzt was sagen?“ Hier 2 Topaktuelle Beispiele dieser Kuriositäten:

    1. Heute morgen während des Frühstücks setzt sich die Hoterezeptionistin zu uns und verlangt den Zimmerschlüssel, weil jemand das JETZT aufräumen möchte!
    2. Im Restaurant wird einem das Besteck so gereicht, dass der Daumen genau auf der Essfläche des Löffels- Messer oder Gabel drückt!

    Neugierige Blicke auf dem Floating MarketWasserlilien auf dem Markt in Chau Doc / VietnamStändiges "Abgrüßen" auf der Radrikshaw ;-)

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  • 04Okt

    Pyjama No: 37 im StraßenverkehrPyjamas im Straßenverkehr

    Also, wenn Indien das Land der Plastikstühle und Malaysia „egg-country“ ist, dann ist Cambodia das Land der Schlafanzüge.

    Es ist echt witzig, man sieht diese Zweiteiler in allen Farben und Varianten (gestreift, geblümt, mit Motiven, einfarbing etc.) an Jung und Alt. Herrlich! Wenn man in Deutschland im Dezember erfolgreich beleuchtete Weihnachtsbäume zählen kann, dann sind es hier die Pyjamas, die man auf den Straßen antrifft. Heut war z.B. ein durchschnittlicher Tag (an dem wir ca. 3 Stunden im Verkehr unterwegs waren) und wir konnten 63 Pyjamas verzeichnen!!!

    Hierzu muss vor allem auch gesagt werden, dass diese Leute keineswegs arm sind und das nicht aus Geldmangel bzw. Mangel an Alternativkleidung tragen, sondern aus anderen Gründen, die wir bislang leider nicht verstanden haben…

    Phnom Penh’s Straßen
    Die Stadt Phnom Penh hat 2 Millionen Einwohner, ist ein riesiges Verkehrschaos mit unzägligen Tuk Tuks und vor allem Zweirädern jeder Art und mit einer erdrückenden Armut, die an jeder Ecke sichtbar ist. Vergleichbares haben wir bislang nur in Indien gesehen. Aber was hier hinzukommt ist die Bettelagressivität der Menschen. Diese besteht darin, dass einem die Behinderungen der Menschen mitten ins Gesicht gehalten werden!! So nach dem Motto „Hier, guck bloß hin was ich habe und gib mir gefälligst Deine Dollars!“

    Auf der anderen Seite gibt es in dieser Stadt unheimlich viele schicke, sehr teure Restaurants, Boutiquen, Hotels mit Spa und Massage, die vor allem alle samt sehr neu sind und sich alleine dadurch schon von den restlichen Gebäuden abheben.

    Art Deco
    Bei unserer Architektur Tour haben wir einige coole Art Deco Gebäude und den Olympia Komplex gesehen. Beim Letzteren haben alle freien Zugang und die halbe Stadt übt gleichzeitig verschiedene Sportarten auf dem riesigen Gelände aus. Herrlich! Man stelle sich das im Berliner Olympiastadium vor…Was für ein Spaß! Heftig ist natürlich die Tatsache, dass sämtliche (eindrucksvollen, wenn nicht sogar alle!) Gebäude entweder vor 1970 oder nach 1980 gebaut wurden! Und hiermit kommen wir dann auch zu dem dunkelsten Punkt eines jeden Cambodia Berichtes…

    Khmer Rouge & S-21
    Über die Schreckensherrschaft der Khmer wollen wir zunächst folgenden Fakt „sprechen lassen“:

    - Während der Khmer Rouge Herrschaft vom 17. April 1975 – 7. Januar 1979 wurden 2 Millionen Menschen (bei einer damaligen Gesamtbevölkerung von 8 Millionen EW, macht das ¼ der Gesamtbervökerung!) auf grausamste Weise umgebracht (bzw. sind verhungert und durch Krankheit gestorben)!


    Es wurden inzwischen 300 dieser sogenannten „Killing Fields“ entdeckt. Nahe bei Phnom Penh ist eines der größten, wo ca. 17.000 Menschenleichen liegen…

    Das Geheimgefängnis S-21 in Phnom Penh wurde gleich 1980 in das Tuol Sleng Genocide Museum umgewandelt und dieses haben wir uns angeschaut.

    Es ist schwer zu beschreiben, was einen dort erwartet…

    Es gibt Einzelzellen, Gesamtzellen, Foltergeräte, eine Filmvorführung, Fotos von sämtlichen 17.000 Insassen (von denen insgesamt nur 7 überlebt haben!),14 Gräber der letzten Opfer, die kurz vor der Befreiung durch die Vietnamesen starben und verschiedene Ausstellungen…

    Das markanteste für uns war aber die Art, wie mit dieser Thematik umgegangen wurde und wird.

    Dies haben wir auch schon in dem Film „S-21 – The Killing Machine of the Khmer Rouge“ gesehen. Die ehemaligen Wärter waren sehr in dem Aufbau des Museums und der Ausstellungen involviert. Gleichzeitig aber hat der Künstler Vann Nat, der S-21 nur überlebt hat, weil er die Führungskräfte schön „weich und rosig“ zeichnen konnte(!!!) Bilder aus seiner Erinnerung heraus gemalt und in Absprache auf Korrektheit mit den ehemaligen Wärtern schließlich hier ausgestellt.

    Für unser Verständnis kommt so etwas schon pervers rüber, wenn man sieht, wie Täter und Opfer zusammen an einem Tisch sitzen und über eine derartige Vergangenheit scheinbar ruhig reden und jeder seine Sichtweise und Erfahrungen schildert. Aber in die asiatische Kultur des „Nicht das Gesicht Verlieren“ passt dies rein..

    Letztenendes sind sie ja definitiv beide Opfer, nur auf verschiedenen Seiten!

    Rechenschaft
    Absolut unverständlich ist es dagegen nur, dass es keine richtige Verurteilung der Führungskräfte gegeben hat und viele von denen erst kürzlichst entweder auf natürlichem Wege verstorben sind oder immer noch in Freiheit leben und teilweise sogar noch hohe Ränke in Cambodia innehalten.

    Erst letzte Woche fing der Prozess hier in Phnom Penh gegen 5 ehemalige Khmer Rouge Soldaten an, die einen britischen Journalisten und seinen Übersetzer einfach umgebracht haben…

    Im Visitorbuch des Museum haben wir folgende passende Sätze / Zitate gefunden:

    “The most important lesson that history has to teach people is the lesson that people learn nothing from history!”

    Und für die nicht ganz so zynisch denkenden unter uns:

    “When the power of love overcomes the love of power the world will be at peace!”

    Bilderausstellung der 17.000 Opfer des Toul Sleng Genocide Museums (S-21) in Phnom Penh"Verhörregeln" für das Toul Sleng Genocide Museum (S-21) in Phnom PenhFolterzelle im Toul Sleng Genocide Museum (S-21) in Phnom Penh

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