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  • 04Okt

    Pyjama No: 37 im StraßenverkehrPyjamas im Straßenverkehr

    Also, wenn Indien das Land der Plastikstühle und Malaysia „egg-country“ ist, dann ist Cambodia das Land der Schlafanzüge.

    Es ist echt witzig, man sieht diese Zweiteiler in allen Farben und Varianten (gestreift, geblümt, mit Motiven, einfarbing etc.) an Jung und Alt. Herrlich! Wenn man in Deutschland im Dezember erfolgreich beleuchtete Weihnachtsbäume zählen kann, dann sind es hier die Pyjamas, die man auf den Straßen antrifft. Heut war z.B. ein durchschnittlicher Tag (an dem wir ca. 3 Stunden im Verkehr unterwegs waren) und wir konnten 63 Pyjamas verzeichnen!!!

    Hierzu muss vor allem auch gesagt werden, dass diese Leute keineswegs arm sind und das nicht aus Geldmangel bzw. Mangel an Alternativkleidung tragen, sondern aus anderen Gründen, die wir bislang leider nicht verstanden haben…

    Phnom Penh’s Straßen
    Die Stadt Phnom Penh hat 2 Millionen Einwohner, ist ein riesiges Verkehrschaos mit unzägligen Tuk Tuks und vor allem Zweirädern jeder Art und mit einer erdrückenden Armut, die an jeder Ecke sichtbar ist. Vergleichbares haben wir bislang nur in Indien gesehen. Aber was hier hinzukommt ist die Bettelagressivität der Menschen. Diese besteht darin, dass einem die Behinderungen der Menschen mitten ins Gesicht gehalten werden!! So nach dem Motto „Hier, guck bloß hin was ich habe und gib mir gefälligst Deine Dollars!“

    Auf der anderen Seite gibt es in dieser Stadt unheimlich viele schicke, sehr teure Restaurants, Boutiquen, Hotels mit Spa und Massage, die vor allem alle samt sehr neu sind und sich alleine dadurch schon von den restlichen Gebäuden abheben.

    Art Deco
    Bei unserer Architektur Tour haben wir einige coole Art Deco Gebäude und den Olympia Komplex gesehen. Beim Letzteren haben alle freien Zugang und die halbe Stadt übt gleichzeitig verschiedene Sportarten auf dem riesigen Gelände aus. Herrlich! Man stelle sich das im Berliner Olympiastadium vor…Was für ein Spaß! Heftig ist natürlich die Tatsache, dass sämtliche (eindrucksvollen, wenn nicht sogar alle!) Gebäude entweder vor 1970 oder nach 1980 gebaut wurden! Und hiermit kommen wir dann auch zu dem dunkelsten Punkt eines jeden Cambodia Berichtes…

    Khmer Rouge & S-21
    Über die Schreckensherrschaft der Khmer wollen wir zunächst folgenden Fakt „sprechen lassen“:

    - Während der Khmer Rouge Herrschaft vom 17. April 1975 – 7. Januar 1979 wurden 2 Millionen Menschen (bei einer damaligen Gesamtbevölkerung von 8 Millionen EW, macht das ¼ der Gesamtbervökerung!) auf grausamste Weise umgebracht (bzw. sind verhungert und durch Krankheit gestorben)!


    Es wurden inzwischen 300 dieser sogenannten „Killing Fields“ entdeckt. Nahe bei Phnom Penh ist eines der größten, wo ca. 17.000 Menschenleichen liegen…

    Das Geheimgefängnis S-21 in Phnom Penh wurde gleich 1980 in das Tuol Sleng Genocide Museum umgewandelt und dieses haben wir uns angeschaut.

    Es ist schwer zu beschreiben, was einen dort erwartet…

    Es gibt Einzelzellen, Gesamtzellen, Foltergeräte, eine Filmvorführung, Fotos von sämtlichen 17.000 Insassen (von denen insgesamt nur 7 überlebt haben!),14 Gräber der letzten Opfer, die kurz vor der Befreiung durch die Vietnamesen starben und verschiedene Ausstellungen…

    Das markanteste für uns war aber die Art, wie mit dieser Thematik umgegangen wurde und wird.

    Dies haben wir auch schon in dem Film „S-21 – The Killing Machine of the Khmer Rouge“ gesehen. Die ehemaligen Wärter waren sehr in dem Aufbau des Museums und der Ausstellungen involviert. Gleichzeitig aber hat der Künstler Vann Nat, der S-21 nur überlebt hat, weil er die Führungskräfte schön „weich und rosig“ zeichnen konnte(!!!) Bilder aus seiner Erinnerung heraus gemalt und in Absprache auf Korrektheit mit den ehemaligen Wärtern schließlich hier ausgestellt.

    Für unser Verständnis kommt so etwas schon pervers rüber, wenn man sieht, wie Täter und Opfer zusammen an einem Tisch sitzen und über eine derartige Vergangenheit scheinbar ruhig reden und jeder seine Sichtweise und Erfahrungen schildert. Aber in die asiatische Kultur des „Nicht das Gesicht Verlieren“ passt dies rein..

    Letztenendes sind sie ja definitiv beide Opfer, nur auf verschiedenen Seiten!

    Rechenschaft
    Absolut unverständlich ist es dagegen nur, dass es keine richtige Verurteilung der Führungskräfte gegeben hat und viele von denen erst kürzlichst entweder auf natürlichem Wege verstorben sind oder immer noch in Freiheit leben und teilweise sogar noch hohe Ränke in Cambodia innehalten.

    Erst letzte Woche fing der Prozess hier in Phnom Penh gegen 5 ehemalige Khmer Rouge Soldaten an, die einen britischen Journalisten und seinen Übersetzer einfach umgebracht haben…

    Im Visitorbuch des Museum haben wir folgende passende Sätze / Zitate gefunden:

    “The most important lesson that history has to teach people is the lesson that people learn nothing from history!”

    Und für die nicht ganz so zynisch denkenden unter uns:

    “When the power of love overcomes the love of power the world will be at peace!”

    Bilderausstellung der 17.000 Opfer des Toul Sleng Genocide Museums (S-21) in Phnom Penh"Verhörregeln" für das Toul Sleng Genocide Museum (S-21) in Phnom PenhFolterzelle im Toul Sleng Genocide Museum (S-21) in Phnom Penh

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