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  • 12Mai

    Gleich im Eingangsbereich hängen die Spenden des letzten Sonntages aus, es entsteht so ein regelrechter Wettbewerb unter den Dorfbewohnern. Und die Kirche wird reich und die Leute bleiben arm...

    Unser Fazit:
    Samoa hat offiziell den Status eines „Least Developed Country“ (also eines Entwicklungslandes) und das durchschnittliche jährliche Einkommen der Samoaner liegt bei 15.000 Tala (ca. 3.800 €), bei einem Mindestlohn von 1,6 Tala pro Stunde (=0,40 €).

    Diese Umstände veranlassen immer mehr Samoaner in die USA, Australien, Neuseeland (allein nach Neuseeland emigrierten 2005 42.000 ! Samoaner) auszuwandern. Inzwischen leben mehr Samoaner im Ausland als in ihrem eigenen Land!

    Jährlich fließen durch diese im Ausland lebende Samoaner Gelder in Höhe von ca. 200 Millionen Tala (ca. 5 Millionen Euro!) ins Land.

    Man könnte nun also meinen, dass die Dörfer und Infrastrukturen etc. dementsprechend gut ausgestattet aussehen und eigentlich der Status des Entwicklungslandes unpassend wäre. Was man aber vorort antrifft sind Trinkwasserversorgungen, Schulen und diverse soziale Einrichtungen, die von internationale Hilforganisationen finanziert werden.

    Wohin also das ganze Geld der Samoaner fließt ist recht einfach zu beantworten: an die Kirche! Und davon gibt es in Samoa reichlich: 1830 kamen die ersten Missionare John Williams und Charles Barff von der London Missionary Society (LMS), gefolgt von Methodisten und katholischen Missionaren. 1888 kamen die Mormonen hinzu.

    Als die ersten Missionare ankamen war Polygamie übrigens ganz gewöhnlich und die Chiefs hatten oft bis zu 10 Frauen. Dies änderte sich dann mit der Akzeptanz des Christentums.

    Diese geschah auch recht einfach, da der samoanischen Legende nach eine Kriegsgöttin eine Übernahme einer fremden Religion prophezeite. Und die seltsamen Reichtümer der Palagi (wörtlich: cloud burster= Wolkentrenner: die Schiffen mit ihren hohen Masten mit denen die Europäer ankamen, trennten den Himmel auf!)  wurden auch als Beweis für die überlegene Kraft und Großzügigkeit des Gottes des weißen Mannes gegenüber der samoanischen Aitu (Geister) angesehen.

    Der Drang nach diesen Reichtümern gekoppelt mit dem Glauben der Europäer hat inzwischen auf Samoa einen Trend eingenommen, der so aussieht, dass sich die Gotteshäuser der verschiedenen Glaubensrichtungen versuchen sich an Prunk zu übertreffen. Es scheint als ob folgendes Motto gilt: je prachtvoller das Gotteshaus, desto seliger sind die Gläubigen. Ein Pastor den wir antrafen hat uns mehrmals mit größtem Stolz erzählt, dass „seine“ Kirche 1 Millionen Tala wert sei (800.000 Tala kamen aus dem Ausland.) Es ist dann auch völlig egal, dass es niemanden gibt, der das äußerst teure Piano zum Gottesdienst spielen kann…

    Ein Gottesdienst dient in erster Linie (so haben wir zumindest verstärkt den Eindruck bekommen) der Geldabgabe der Gläubigen. Dafür reisen sie sogar aus dem Ausland persönlich an (wie unsere in Neuseeland lebende Sitznachbarin im Flugzeug!) Am Eingang jeder Kirche empfängt einen sofort jemand, der das Geld einsammelt. Dies wird während des Gottesdienstes dann gezählt, ausgewertet und anschließend wird am Kircheneingang eine Liste der eingenommenen Spenden aufgehängt. (Diese sind übrigens enorm und stehen in keinem Verhältnis zu dem durchschnittichen Einkommen eines Samoaners!). Diese Liste ist so aufgebaut, dass ganz oben die Familie mit der höchsten Spendensumme genannt wird, ganz unten steht die Familie, die am wenigsten gegeben hat. Oft genug reicht es außerdem nicht aus einen frei gewählten Betrag zu spenden. Es wird von jeder Familie (egal ob arm, ob reich, ob groß ob klein) oft derselbe Betrag verlangt. Viele Samoaner nehmen Kredite auf, um sich die verlangten Spenden leisten zu können und verschulden sich somit!!!

    Schade nur für die Samoaner, dass sie nicht einfach aus der Kirche „austreten“ können, denn das wär so ziemlich das verwerflichste was ein Samoaner machen kann….

    Diese London Missionary Church hat sage und schreibe 1 Mio Samoa Tala gekostet. 800.000 kamen davon von Samoaner, die im Ausland arbeiten. Das ist doch ziemlich traurig, wie die Kirche den Leuten das Geld aus der Tasche zieht, wenn man bedenkt, dass die Dörfer noch nicht mal eine Trinkwasserversorgung haben!!

    Inneres einer Kirche

    Sunday Church ist für die meisten Samoaner Pflichprogramm und alle machen sich schick in weiß

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