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  • 09Jan

    Ayurveda sells

    Seit Jahren erlebt die traditionelle indische Heilkunst des Ayurveda auch in den westlichen Ländern so einen „Hype“, daß man auch in Deutschland täglich in irgendeinen Zeitungsladen gehen kann, um sich eine Zeitschrift mit einer derartiger Cover Story zu besorgen. Auch wir haben uns ein gewisses Grund-ABC angeeignet, bevor wir im Ursprungsland der Ayurveda in die weltweit 1. Ayurveda Universität in Jamnagar gegangen sind:

    Wörtlich aus dem indischen Sanskrit übersetzt bedeutet Ayurveda „Lebensweisheit“ oder „Lebenswissenschaft“ und setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen. Ayurveda ist eine Kombination aus Erfahrungswerten und Philosophie, die sich auf die für menschliche Gesundheit notwendigen physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekte konzentriert, die wichtig für die Gesundheit bzw. Krankheit sind. Dadurch hat Ayurveda einen ganzheitlichen Anspruch.

    In der Typologie spricht man von unterschiedlichen Temperamenten oder Lebensenergien, den so genannten Doshas:

    • Vata (Wind, Luft und Äther Pneuma)
    • Pitta (Feuer und Wasser, Chole)
    • Kapha (Erde und Wasser, Phlegma)


    Diese kommen nach ayurvedischer Vorstellung in jedem Organismus vor. Dabei dominieren meist ein oder zwei Doshas, seltener alle drei. In einem gesunden Organismus sollten sich diese „Energien“ oder „Temperamente“ in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Es ist für den Arzt wichtig zu wissen, welche Doshas bei einem Menschen vorherrschen, weil jeder Typ andere Medikamente und Behandlungen benötigt.

    Das Ziel der ayurvedischen Heilkunst ist die Vermeidung von ernsthaften Erkrankungen, indem man versucht, den Auslöser der Erkrankung zu verstehen und ungesunde Angewohnheiten abstellt. Dazu gibt es eine Reihe von Behandlungen, die vor allem dem Körper dabei helfen sollen, „sich selbst zu helfen“. Bekannt sind etwa die diversen Ölmassagen und das Panchakarma, ein aus 5 Teilen bestehendes Entschlackungs- und Reinigungsprogramm („Panch“, ist Hindi für 5).

    In der Ayurvedischen Universität kann man laut LP auch „Treatments“ bekommen. Allerdings steht dieser Spa-Aspekt, der oft misinterpretiert wird beim Ayurveda hier nicht im Vodergrund. So wurden wir vom Dekan persönlich empfangen und von den anderen Lehrer begrüßt, weil alle es ganz aufregend fanden, dass wir uns das nun angucken wollen.. Anschießend wurden wir dann von einem Studenten rumgeführt, der seine Sache so ernst nahm, dass wir ihn bitten mussten nicht ganz so detailiert zu erzählen. Zunächst erklärte er uns das Ayurvedische Prinzip und die Standard Therapien und schließlich haben wir eine Führung durch sämtliche Behandlungszimmer bekommen.

    Es fing alles ganz harmlos mit dem Zeigen eines Monster-Blutegels in einem vergilbten Glas an.

    Dann wurden sogar extra Patienten rangeholt, damit wir bei der live-Behandlung zuschauen können. Man stelle sich vor, beim nächsten Zahnarztbesuch in Hamburg wird die japanische Reisegruppe zu uns ins Behandlungszimmer reingepfiffen und auch noch ermutigt Fotos zu machen…

    Es ist manchmal für uns immer noch schwer zu verstehen, aber die Inder haben haben wirklich keine Vorstellung von unserem Verständnis von Intims- oder Privatsphäre! Die Patientin fand das ganz aufregend, dass wir dabei waren und keiner hat das so recht verstanden, dass wir dann lieber schnell weiter wollten.

    Der Höhepunkt der Geschichte war dann der Raum, wo die Leute zum Kotzen reingefuehrt werden. (Ein Teil des full Ayuverda Treatments…). Zum Glück dieses Mal ohne live-demo für uns. Aber wir standen da in dem Raum, wo eine Art Sessel und ein Kotzeimer stehen (der Gestank vom letzen Patienten hing noch in der Luft) und der Student, der uns da rumgeführt hat erzählt uns seelenruhig und in einer unglaublichen Gelassenheit, welche Bedeutung diese Art der Bahandlung hat etc. Der Patient wird in diesen Raum hingesetzt, damit er sich dort 1 Stunde übergeben kann!!! Die Behandlung sieht so aus, dass der P. 1 Woche lang geschmolzene Butter (ghee) zu sich nimmt und dann am Abend vor der “Übergebungssitzung” viel Joghurt und Reise usw. isst!!! – Wie während dieser Woche immer noch irgendwas nicht freiwillig den überstürzten Drang aus dem Körper findet bleibt ungeklärt.

    Wir haben dann brav unser Foto vom dem “Sessel” und dem Eimer gemacht, als ob wir alle keine Riechsinne in unseren Nasen hätten!

    …. und als wir dann auch noch gefragt wurden, ob wir jetzt den Raum für die anale Medikamenteneinflößung bestaunen möchten, wussten wir echt nicht mehr, ob er uns verarschen will oder ob das alles noch sein Ernst ist!!! Zum Glück war dieser Raum dann abgeschlossen und wir konnten ihn überzeugen, dass es wirklich nicht nötig ist uns den Raum mit dem Schlauch zu zeigen, der den Leuten in den Hintern gesteckt wird……

    In einem anderen Zimmer haben wir eine Augenhöhlenspuelung mit Öl gesehen. Die wurde an einem Studenten durchgeführt, der hier mit ca. 6 anderen Ausländischen Studenten einen 4 Monatskurs absolviert!! Erst wurde ihm eine Art Kuchenteig um die Augen geklebt und dann wurde Öl reingeträufelt und er musste die Augen immer auf und zu machen!! Absolut verrückte Sache!! Angeblich soll das Sehschwächen heilen!

    Bei unserem “Abschluss/Feedback” Gespräch mit dem Dekan haben wir dann schon gesagt, dass wir das teilweise sehr befremdlich fanden und dann haben wir gut abgelacht, weil er schon Ausländer bei sich hatte, die Ayurvedische Schuhe kaufen wollten und wir haben ihm erzählt, dass es bei uns in Hamburg ein Ayurvedisches Restaurant gibt. Das fand er widerum äußerst witzig!!
    Unsere heutige Lektion lautete:

    Eine Schamgrenze nach unseren Vorstellungen ist in Indien nicht vorhanden!


    Quelle: Für unsere „Recherchen“ haben wir hier auf wikipedia zugegriffen.

    Ayurveda Universität in Jamnagar

    "Der Übergebungsraum"...

    Ayurveda Universität in Jamnagar

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