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  • 18Feb

    What to do & see in Dubai

    Um möglichst viele Sehenswürdigkeiten Dubais so bequem und informativ wie möglich in der doch recht kurzen Zeit zu sehen, haben wir uns für die „Hop-on-hop-off“-Variante mit einem dieser Doppeldecker-Busse entschieden.

    Und weil es draußen so unerträglich heiß war, gab es an den einzelnen Stationen kleine verglaste klimatisierte Bushaltestellenwartecontainer. Für die extremen sommerlichen Hitzetage von bis zu 50 Grad gibt es sogar klimatisierte Kuhställe für ca. 30.000 Rinder!!!

    Trotz dieser Hitze und der Wüstenlage kann man Dubai als „grüne Stadt“ bezeichnen, denn ein täglicher Frischwasserverbrauch von ca. 1 Milliarde Liter (70% davon ist entsalztes Meerwasser) stellt sicher, dass es auch hier grünt und blüht!!!

    Bastakia:

    Dieser Teil der Stadt, wo auch unser fantastisches Orient Guest House lag, soll ein wenig an die Zeit vor dem großen Öl-Boom Dubais erinnern. Es gibt diverse traditionelle Häuser mit kleinen Innenhöfen, die stark im Kontrast zum modernen Dubai stehen.

    Und in diesem sogenannten Altstadtviertel ist es besonders faszinierend, dass man hier trotz der unerträglichen Hitze mal gemütlich draußen spazieren gehen kann. Neben den schmalen Gassen tragen vor allem die vielen Windtürme B?dgir (persisch “Windfänger”) der Häuser dazu bei, dieses Viertel stets schön kühl zu halten.

    Die Möglichkeit eines Spaziergangs zu Tageszeiten in der Öffentlichkeit ist im übrigen Teil der Stadt leider nur in den klimatisierten Malls möglich. Dies wissen auch die Emiratis, die man fast ausschließlich dort (meist mit einem Starbucks Kaffee in der Hand) antrifft…

    Wafi Einkaufszentrum: Khan Murjan Arabian Souk:

    Schon von außen mit seinen riesigen Ägyptischen Figuren sieht auch diese Mall schon gewaltig aus. Drinnen begeben wir uns gleich in das Untergeschoss, wo sich der atemberaubende unterirdische Souk befindet.

    Vorbei an der wunderschön bunt verzierten längsten Glasdecke der Welt mit einer Länge von 64m (hier bekommt man wirklich das Gefühl, sich inmitten in einer Umgebung aus 1001 Nacht zu befinden) geht es zu den vielen kleinen Boutiqueläden.

    In einem treffen wir Amir Hossein Golshani, den “Super-Kalligrapher Dubais”, der gerade 65 Seiten des Korans auf eine große Muschel zeichnet. 2010 steht er im Guinness Buch der Rekorde mit der kleinsten Gravierung der Welt, nämlich der eines Nadelkopfes. Und was sollte dort anderes drauf stehen als: „Allah“!?

    Dubai Creek

    Täglich werden ca. 15.000 Gäste kreuz und quer über den Dubai Creek mit 150 kleinen Holzbooten, den sogenannten Abras, gebracht. Dabei schaukelt es, als wäre man auf hoher See in einem Fass unterwegs…

    Al Fahidi Fort (Dubai Museum)

    Das Dubai Museum ist im Al-Fahidi-Fort, aus dem frühen 19. Jh, also in einem, der ältesten Gebäude der Stadt (!) untergebracht. Es gibt zahlreiche Fotos von der Stadtentwicklung Dubais und es ist echt eindrucksvoll zu sehen, was der Öl-Boom in so einer doch recht kurzen Zeit aus dieser kleinen Siedlung von Perlentauchern und Fischern an der Mündung des Dubai-Creeks gemacht hat: DIE Stadt der Superlative!!

    Sheikh Saeed Al Maktoum House

    Das frühere Wohnhaus Dubais Herrscherfamilie Sheikh Saeed al-Maktoum ist jetzt ein Museum. Auch hier kann man beeindruckende Fotografien von der Stadtentwicklung Dubais sehen.

    Gold Souk

    Wie sollte es anders in Dubai - der Stadt des Goldes – sein?

    Der Gold Souk hier ist natürlich der größte Goldmarkt der Welt.

    Und bei solchen Massen an Gold ist es auch nicht verwunderlich, dass die Goldpreise in Dubai zu den niedrigsten in der Welt gehören.

    Gold wird hier übrigens nach Tagespreis und Karat berechnet. Somit werden also die Schmuckstücke nach Gewicht gekauft, egal wie sie aussehen. Es geht nicht ums Design. Das wird eher als kostenlose Zugabe verstanden. Man kann sich also dementsprechend auch gleich einen der zahlreichen Goldbarren als reine Geldanlage kaufen…

    Immer wieder betont wird auch, dass man absolut keine Angst vor Fälschungen haben muss. Die Strafen von Dubais Behörden, die hier alles streng überwachen, sind wohl einfach zu hoch, dass sich niemand trauen würde, Fälschungen als echt zu verkaufen.

    Dubai Old Souk

    Dieser Respekt vor den Behörden zeigt sich auch auf der anderen Seite des Creeks im Old Souk, wo gar kein Geheimnis um gefälschte Waren gemacht wird. Hier werden die Fälschungen gleich ganz offen als copy-watch, copy-handbag, fake-perfumes etc. zum Kauf angeboten.

    Da man sich bei Einfuhr von Fälschungen dennoch in Deutschland strafbar macht, haben wir natürlich den Einkauf hier gänzlich gelassen und uns trotzdem über die angebotenen Guci, Arnani und Louis Wuton Goodies köstlichst amüsiert.

    Jumeirah Mosque

    Bei der Jumeirah Moschee, der einzigen Moschee in Dubai die man als Nichtmoslem besichtigen darf, haben wir einen riesen Fehler gemacht. Wir sind aus dem Bus ausgestiegen und haben uns in die unerträgliche Mittagshitze gestürzt. Leider kann man die Moschee nur zu bestimmten Zeiten betreten und als wir da waren, war gerade das Mittagsgebet. Und, da wir die klimatisierten Bushäuschen unterschätzten, haben wir einen Mittagshitzenmarathon zur nächsten Halstestelle gemacht. Es war kein Wunder, dass wir weit und breit die einzigen Fußgänger waren. Hatte etwas von einem Science-Fiction Film… Fraglich warum sie in dieser Stadt überhaupt Bürgersteige bauen…

    Mercato Mall

    Wie eine Oase tauchte dann die klimatisierte Mercato Mall, eine der neuesten und schönsten Malls in Dubai, vor uns auf. Das ganze Shopping Center ist im Italienischen Stil mit kleinen Brücken usw. gehalten.

    Jumeirah Beach Park

    Mit dem Bus ging es dann zum fast 30 km langen Sandstrand Jumeirah Beach, der einer der wohl bekanntesten Strände der VAE ist. (In Dubai Stadt selbst gibt es übrigens keine Strände.) Der größte Teil des Strandes ist allerdings in Privatbesitz und gehört zu Strandvillen und den großen Hotels. Es gibt aber auch einige öffentliche Strandabschnitte. Auf diese hat man schon von der Straße her gute Einsichten, wie die große Anzahl von Über-die-Hecken-Gucker wohl belegen können…

    Um uns auf Dubai einzustellen, hatten wir vorher in den Sicherheitshinweise von einem englischen Honeymooner-Pärchen gelesen, die hier in Dubai im Gefängnis sitzen, weil sie sich am Jumeirah Beach in der Öffentlichkeit geküsst haben!!!

    Burj Al Arab

    Zu diesem Hotel braucht man wohl nicht viel sagen, außer, dass wir folgende Infos während der Big Bus Tour bekommen haben:

    1. Selbst wenn das Burj Al Arab die ersten 50 Jahre jede Nacht ausgebucht wäre, wären die Baukosten dann immer noch nicht gedeckt!
    2. Das günstigste Zimmer kostet ca. 7800 Dirham ( =1500 €) pro Nacht.
    3. Und als Nichtgast kann man sich für unglaubliche 60 Euro eine Eintrittskarte kaufen…

    Wir haben gänzlich darauf verzichtet uns dieses wohl bekannteste, teuerste und luxuriöseste Hotel der Welt von Innen genauer anzuschauen. Aber auch schon von außen beeindruckt die an ein Segel erinnernde Architektur.

    Souk Madinat Jumeirah

    Recht in der Nähe ist der Madinat Jumeirah Komplexes mit den Luxushotels Mina a`Salam und Al Qasr.

    Hier gibt es einen großen Souk mit vielen traditionelle Arabischen Geschäfte, sodass die Hotelgäste zum Shoppen nicht einmal den Komplex verlassen müssen. Besonders schön ist der Blick vom Madinat Souk auf das Burj al Arab Hotel.

    Atlantis on the Palm

    Das Atlantis on The Palm Hotel liegt auf der künstlichen Inseln, die von oben aussieht wie eine Palme. Hier dürfen sich auch „nicht-Hotelgäste“ kostenlos in den öffentlichen Räumen umschauen und die Aquarien, die wohl der Größe nach nur schwer zu toppen sind, bestaunen.

    Für uns hat hier allerdings der Drang nach Superlativen ganz klar das Maß überstiegen: unter anderem wurden 28 Delfine von den Solomon Inseln im Südpazifik in 30 Stunden eingeflogen, um die Touristen hier zu amüsieren…Und „on top“ schwimmt hier auch noch ein ausgewachsener Whaleshark herum!!!

    Mall of the Emirates

    Da halten wir uns lieber in der Mall of the Emirates auf. Hier gibt es 4 Pisten zum Skifahren. Nicht nur die Skier und Schuhe, sondern auch die Jacken und Hosen sind im Preis enthalten, so dass alle Skifahrer gleich aussehen!

    Derartige Menschliche Zoos sind uns eindeutig lieber als die Tiere im „The Lost Chambers“ zu sehen…

    Dubai Mall

    Ein Gigant mit über 1.200 Geschäften in Dubai ist die neue Dubai Mall. Sie ist die größte Shopping Mall in Dubai und momentan die größte Shopping Mall der Welt. Bei diesem Superlativ ist Dubai allerdings gerade dabei sich selber den Rang abzulaufen und baut schon fleißig an einer noch größeren Mall).

    In dieser Mall sind wir dann auch auf den Geschmack unseres langersehnten Vapiano-Salates gekommen. (In Indien ist der so manches Mal zu einer unerreichbaren Fata Morgana mutiert…)

    Ganz entsprechend des Slogans, der Big Bus City Tour „Big ist immer am besten, besonders in Dubai!“ aßen wir nun also den weltbesten Salat in der weltgrößten Mall mit Blick auf das welthöchste Gebäude das Burj Dubai (über 800 m) !!!

    Und wie das bei Superlativen in Dubai anscheinend so ist, wurde dieser an sich schon perfekte Moment noch perfekter als die klassische Musik einsetzte und riesige Wasserfontänen passend dazu in die Luft gingen.

    „…Und darum wird beim Happy End im Film jewöhnlich abjeblendt.“

    (aus Kurt Tucholskys bekannten Gedicht “Danach”)

  • 14Mai

    hop-on-hop-off-eos-230.jpgAs-salam alaikum (Friede sei mit Euch)

    Nach einer kalten Nacht in Neuseeland, die wir dank der elektrischen Heizdecken in unserem Motel gut überstanden haben und unserem 5 tägigen Shoppingmarathon in Bangkok sind wir nun vor ein paar Tagen in Dubai angekommen.

    Und obwohl wir nun kurz vor dem Ende unserer Reise stehen, hat Dubai dieselbe Begeisterungsfähigkeit und Reiseenthusiasmus in uns hervorgerufen, mit dem wir an unserem ersten Reisetag vor 20 Monaten in New Delhi angekommen sind.

    Die Stadt ist so lebendig, impulsiv und vielfältig, dass man einfach nur mitgerissen werden kann von dieser vibrierenden Stimmung!

    Und hier in dem Handelszentrum der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hat die Suche nach Superlativen noch einmal ganz neue Dimensionen bekommen.

    Obwohl schon viele rekordträchtige Gebäude vorhanden sind (z.B. die Dubai Mall = größte Mall der Welt und das Burj Arab Hotel), bekommt man den Eindruck dass die ganze Stadt eine einzige riesige Baustelle ist. Das höchste Gebäude der Welt (das Burj Dubai), eine Marina, die das Stadtgebiet Hongkongs übetreffen soll und ein Vergnügunspark, der doppelt so groß werden soll, wie Floridas Disney World, befinden sich ebenso im Bau, wie die langersehnte Metro „Triple Nine“, die am 09.09.09, fertiggestellt werden soll. Auch hier musste mal wieder etwas übertroffen werden, in diesem Fall die Chinesen, die die 8 als Glückszahl ansehen…

    Dieser wahnsinnige Bauboom spiegelt sich auch in der Einwohnerzahl der VAE wieder. Von den insgesamt 4,2 Millionen (ca. 2 Mio Menschen leben in Dubai) ist gut ein Viertel dieser Gesamtbevölkerung auf dem Bau tätig. Die Liste der Expats, die auch in vielen weiteren Dienstleistungsbereichen arbeiten  wird angeführt von Indern, Pakistanis, Bangladeshis, Ägyptern, Sri Lankanern, Philippinern und weiteren Nationen. Nur 20% der Einwohner stellen die Emirati selbst. Diese arbeiten überwiegend in den gehobeneren Positionen, der Politik und dem Verwaltungswesen und sind im alltäglichen Leben selten als Arbeiter zu sehen.

    Und obwohl die Expats bedeutend mehr verdienen als in ihren Heimatländern (die zudem meistens als Krisengebiete gelten) sind die Lebensbedingunen hier für sie erschütternd. Die Männer leben hier getrennt von ihren Familien, da eine Übersiedlung zu teuer ist und können sich oft nur alle 2 Jahre einen Heimaturlaub leisten. Sie haben hier oft monatelang keinen einzigen freien Tag. Und das bei einem Arbeitstag von durchschnittlich mehr als 12 Stunden und unvorstellbaren Außentemperaturen von bis zu 50 Grad im Sommer.

    Eine eigene Wohnung können sie sich nicht leisten und so teilen sie sich oft mit 10 Leuten ein kleines Zimmer mit Etagenbetten. Ein phillipinischer Taxifahrer erzählte uns, dass in dem Appartment, welches vom Arbeitgeber vermietet wird 30 Personen in 3 Zimmern von kleinstem Ausmaß (zB 6×10 m) wohnen. Jeder Mieter zahlt monatlich 500 AED (ca. 100€) und das ist nach seinen Angaben schon günstig (sonst 700-800 AED).

    Vor Kurzem hat es dann aufgrund einer BBC Reportage über die unmenschlichen Lebensumstände für die Arbeiter hier  neue Vorschriften der Regierung gegeben: gewisse hygienische Standards müssen erfüllt werden und um sicherzugehen, dass das Gehalt der Arbeiter pünktlich und in voller Höhe vergeben wird, soll es elektronisch überwiesen werden.

    Oft genug haben wir nun in dieser kurzen Zeit schon gehört, dass wichtige Vertragsbestandteile einfach nicht eingehalten werden (Urlaub, kostenfreie Unterkunft, freie Tage etc.) und dass den Arbeitern aber keine Wahl bleibt, weil der Arbeitgeber ihnen einfach ein 1 jähriges Einreiseverbot in die VAE bersorgen kann. Dies will natürlich niemand riskieren, weil immer sehr viele Familien im Ausland auf das Geld der Expats angewiesen sind.

    Erschreckend nüchtern fasste uns der phillipinische Taxifahrer seine letzten 15 Jahre hier in den Verienigten Arabischen Emiraten zusammen:

    „Wir leben hier nicht in den VAE, wir überleben hier!“

    abu-dhabi-011.jpg

    dubai-walking-111.jpg

    hop-on-hop-off-eos-085.jpg

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  • 12Mai

    Gleich im Eingangsbereich hängen die Spenden des letzten Sonntages aus, es entsteht so ein regelrechter Wettbewerb unter den Dorfbewohnern. Und die Kirche wird reich und die Leute bleiben arm...

    Unser Fazit:
    Samoa hat offiziell den Status eines „Least Developed Country“ (also eines Entwicklungslandes) und das durchschnittliche jährliche Einkommen der Samoaner liegt bei 15.000 Tala (ca. 3.800 €), bei einem Mindestlohn von 1,6 Tala pro Stunde (=0,40 €).

    Diese Umstände veranlassen immer mehr Samoaner in die USA, Australien, Neuseeland (allein nach Neuseeland emigrierten 2005 42.000 ! Samoaner) auszuwandern. Inzwischen leben mehr Samoaner im Ausland als in ihrem eigenen Land!

    Jährlich fließen durch diese im Ausland lebende Samoaner Gelder in Höhe von ca. 200 Millionen Tala (ca. 5 Millionen Euro!) ins Land.

    Man könnte nun also meinen, dass die Dörfer und Infrastrukturen etc. dementsprechend gut ausgestattet aussehen und eigentlich der Status des Entwicklungslandes unpassend wäre. Was man aber vorort antrifft sind Trinkwasserversorgungen, Schulen und diverse soziale Einrichtungen, die von internationale Hilforganisationen finanziert werden.

    Wohin also das ganze Geld der Samoaner fließt ist recht einfach zu beantworten: an die Kirche! Und davon gibt es in Samoa reichlich: 1830 kamen die ersten Missionare John Williams und Charles Barff von der London Missionary Society (LMS), gefolgt von Methodisten und katholischen Missionaren. 1888 kamen die Mormonen hinzu.

    Als die ersten Missionare ankamen war Polygamie übrigens ganz gewöhnlich und die Chiefs hatten oft bis zu 10 Frauen. Dies änderte sich dann mit der Akzeptanz des Christentums.

    Diese geschah auch recht einfach, da der samoanischen Legende nach eine Kriegsgöttin eine Übernahme einer fremden Religion prophezeite. Und die seltsamen Reichtümer der Palagi (wörtlich: cloud burster= Wolkentrenner: die Schiffen mit ihren hohen Masten mit denen die Europäer ankamen, trennten den Himmel auf!)  wurden auch als Beweis für die überlegene Kraft und Großzügigkeit des Gottes des weißen Mannes gegenüber der samoanischen Aitu (Geister) angesehen.

    Der Drang nach diesen Reichtümern gekoppelt mit dem Glauben der Europäer hat inzwischen auf Samoa einen Trend eingenommen, der so aussieht, dass sich die Gotteshäuser der verschiedenen Glaubensrichtungen versuchen sich an Prunk zu übertreffen. Es scheint als ob folgendes Motto gilt: je prachtvoller das Gotteshaus, desto seliger sind die Gläubigen. Ein Pastor den wir antrafen hat uns mehrmals mit größtem Stolz erzählt, dass „seine“ Kirche 1 Millionen Tala wert sei (800.000 Tala kamen aus dem Ausland.) Es ist dann auch völlig egal, dass es niemanden gibt, der das äußerst teure Piano zum Gottesdienst spielen kann…

    Ein Gottesdienst dient in erster Linie (so haben wir zumindest verstärkt den Eindruck bekommen) der Geldabgabe der Gläubigen. Dafür reisen sie sogar aus dem Ausland persönlich an (wie unsere in Neuseeland lebende Sitznachbarin im Flugzeug!) Am Eingang jeder Kirche empfängt einen sofort jemand, der das Geld einsammelt. Dies wird während des Gottesdienstes dann gezählt, ausgewertet und anschließend wird am Kircheneingang eine Liste der eingenommenen Spenden aufgehängt. (Diese sind übrigens enorm und stehen in keinem Verhältnis zu dem durchschnittichen Einkommen eines Samoaners!). Diese Liste ist so aufgebaut, dass ganz oben die Familie mit der höchsten Spendensumme genannt wird, ganz unten steht die Familie, die am wenigsten gegeben hat. Oft genug reicht es außerdem nicht aus einen frei gewählten Betrag zu spenden. Es wird von jeder Familie (egal ob arm, ob reich, ob groß ob klein) oft derselbe Betrag verlangt. Viele Samoaner nehmen Kredite auf, um sich die verlangten Spenden leisten zu können und verschulden sich somit!!!

    Schade nur für die Samoaner, dass sie nicht einfach aus der Kirche „austreten“ können, denn das wär so ziemlich das verwerflichste was ein Samoaner machen kann….

    Diese London Missionary Church hat sage und schreibe 1 Mio Samoa Tala gekostet. 800.000 kamen davon von Samoaner, die im Ausland arbeiten. Das ist doch ziemlich traurig, wie die Kirche den Leuten das Geld aus der Tasche zieht, wenn man bedenkt, dass die Dörfer noch nicht mal eine Trinkwasserversorgung haben!!

    Inneres einer Kirche

    Sunday Church ist für die meisten Samoaner Pflichprogramm und alle machen sich schick in weiß

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  • 09Mai

    Der 92 jährige Maitai zeigt uns stolz seine TattoosNach knapp einer Woche auf Upolu sind wir dann mit der Fähre (die Überfahrt dauert ca. 1,5 Stunden) nach Savaii übergesetzt.

    Am Fähranleger haben wir dann gleich einen neuen Mietwagen in Empfang genommen. Da die Kopien der Übergabeprotokolle gerade ausgegangen waren und es keinen Kopierer gab wurde also das gesamte Blatt (sämtlicher Linien und Kästchen) abgemalt… Ordnung muss sein ;-)

    Zusammen mit Chris haben wir uns wieder in ein paar Tagen die Sehenswürdigkeiten der Insel angeschaut, bevor wir uns von all den „Strapazen“ noch zwei Tage am Strand erholt haben.

    - Der erste Stopp war im Tafua Peninsula Rainforest Preserve, wo man vielleicht eine halbe Stunde durch den dichtesten Regenwald läuft um an einen gewaltigen Kraterrand zu gelangen, der vom letzten Vulkanausbruch von 1905 stammt. Bei so einem Spaziergang durch den Regenwald weiß man wieder, dass die Haut „Löcher“ hat, denn der Schweiß tropft aus jeder erdenklichen Pore… Heftig ist auch die Höhe des Kraters, denn bis wir den Aufprall des Lavabrockens, den wir von oben runter geschmissen haben, hörten sind mehrere Sekunden vergangen!

    - Die Afu Aau Falls wollten wir Abenteuerlustigen nicht über die offensichtliche Straße besichtigen, das wäre ja was für Anfänger gewesen. Nein, wir folgten der im Lonely Planet (Ausgabe von 2006!) ausgeschriebenen Route und fanden uns kurz später im hüfthohen Gras, umgeben von vielen Kokosnusspalmen und einem wildlebenden Pferd, wieder. Aber bis auf ein paar Schrammen von dem scharfen Gras sind wir ans Ziel gekommen. Leider kam es nicht zu unserer heißersehnten Abkühlung, da wir den Wasserfall nur von einer Anhöhe aus bestaunen konnte. Der Abstieg war leider zu steil! Da hätte man dann wohl doch die Zufahrststraße nehmen müssen ;-)

    - In der Nähe der Afu Aau Falls liegt Pulemelei Mound, die größte altertümliche Pyramidenstruktur in Polynesien. Sicherlich sehenswert, allerdings war uns viel zu heiß und nach den beiden anderen Walks, wo der Weg äußerst schwierig zu finden war (wenn er denn überhaupt vorhanden war?) entschieden wir uns lieber an die Küste zu fahren, um uns die

    - Alofaaga Blowholes anzusehen! Und das ist echt ein riesiges Spektakel, die Fontänen sprühen bis zu 30m hoch und dann kam der nette Maitai des Dorfes und warf für 2 Tala ein paar Kokosnüsse in das Loch, die dann mit der Wucht der riesigen Wellen noch viel höher flogen als die Fontäne an sich. Super! Der Maitai berichtete uns aber auch, dass sich einmal ein Tourist weit über die weiße Sicherheitslinie getraut hat und dann von einer riesen Welle in den Ozean gezogen worden ist und dort ertrank. Bei einem anderen Fall ist eine junge Frau in eines der Blowholes gefallen und konnte sich dort unten in einer Nebenhöhle so lange aufhalten, bis sie während der Ebbe wieder hinaufklettern konnte. Die Leute haben Nerven!!! Zwei klassiche Fälle von Selbstüberschätzung!

    Somit endet unser 1. Mietwagentag auf Savaii mit einem fantastischen Sonnenuntergang bei den Blowholes. Die Rückfahrt im Dunkeln hat dann allerdings doppelt so lang gedauert wie tagsüber. Man muss nämlich in den ganzen Dörfern sehr vorsichtig fahren, da neben den Menschen, für die die Straßen abends Treffpunkt number one sind, auch noch Hunde, Schweine und Pferde mit von der Partie sind…

    - Der nächste Tag fing mit der Besichtigung der Pe’ape’a Cave an, die während des Vulkanausbruches von 1905 entstanden ist. In dieser ca. 5o m langen Lavaröhre leben kleine Schwalben, die mit einer irren Geschwindigkeit über unsere Köpfe ins Dunkle und wieder hinaus in die grelle Sonne flogen.

    -  Im Falealupo Rainforest Preserve gibt es einen Giant Banyan Tree, den wir auf einer recht fragwürdigen morschen Holzkonstruktion erklommen haben!! Der treetop Canopy Walkway war dann allerdings geschlossen, weil man einsah, dass das doch sicherer wäre… Nervig ist, dass man an diesem Ort ein gemeinsames Eintrittsticket für 2 weitere Sehenswürdigkeiten (einen gigantischen Fussabdruck im Lava und unfertigen Steinhäusern) kauft. Totzdem mussten wir leider feststellen, dass man uns an den beiden anderen Orten ebenfalls noch ein saftiges Eintrittsgeld rauspressen wollte, was wir dann aber boykottierten!

    - Lieber schauten wir uns die Ruinen von einer Kirche und ein paar Häuser an, die im Jahre 1995 von einer Monsterwelle zerstört worden sind.

    - Am Cape Mulinu’u, dem westlichsten Punkt Samoas, verlassen der Legende nach, die Seelen der Toten die Erde durch ein Tor, um in die Unterwelt zu entschwinden. Erst nach mehrmaligen nachdrücklichen Fragen an den Enkel des Mataii, der Chris und Schnull zu der Sehenswürdigkeit hinführte, wo denn das Tor nun sei, zeigte dieser auf irgendwelche Felsen im Wasser…Witziger fanden wir hingegen ein weisses Kreuz auf den Brandungsfelsen, wo zum Millenium, Helikopter landeten, die dieses spezielle Sylvester an verschiedenen Orten und dann auch gleich mehrmals erleben wollten.

    - Ein weiteres Highlight unseres Abstechers an das Kap war dann das Gespräch mit dem 92 jährigen Matai. Er war so stolz auf seine Tättowierungen, die bis runter zum Knie gehen und anhand der wie ihn als Matai identifiziert haben, dass er sich schließlich halb auszog und wie ein Model vor seiner Fale für unser kleines Fotoshooting geposed hat. Herrlich, auch wenn man sich die Schmerzen einer solchen 3 tägigen Tattoosession wohl kaum vorstellen kann.

    - Im Dorf Saleaula haben wir uns die Lava fields, die vom eruptierten Mt. Matavanu von 1905 bis 1911 stammen, angeschaut. Fast alle Häuser und Gebäude sind dabei zerstört wurden, bis auf 2 Kirchen und das Grab der Jungfrau. Die Oma im Ticketfale lud uns danach noch auf eine Tasse samoanischen Kakao ein, der ganz fantastich schmeckte und sie machte dreisterweise die ganze Zeit Bemerkungen, dass Chris zu dünn sei und wir uns lieber einen fetten Samoaner suchen sollten. Als Chris sich dann zur Wehr setze und sie anzwinkerte, wusste sie aber auch nicht mehr was sie noch sagen sollte und wir haben alle gut gelacht. Verrückte Alte! Zum Abschied hat sie noch gesungen und jedem einen Kuss aufgedrückt und uns feste umarmt.

    Die restlichen Tage in Samoa haben wir dann in unserem Bayview Resort am Rande eines herrlich bewachsenen Lavafeldes bei traumhaft gutem Essen verbracht. Da wir die einzigen Gäste in dem recht neu eröffneten Resort waren, hat man uns gut betüdelt…An einem Abend haben wir uns dann traditionelle samoanische Köstlichkeiten gewünscht. Vor allem die in Taroblätter gewickelte frische Kokusnusscreme (Palusami) war ein Traum!

    Bei einem unserer Kajakausflüge über die Lagune haben wir dann an die 20 Schildkröten (alle in wenigen Sekundenabständen nacheinander) im Wasser gesehen. Und beim Rausgehen ist Schnull dann noch ein kleiner Mantarochen vor die Taucherbrille geschwommen. Dieses Erlebnis hat dann unseren Südseeaufenthalt wirklich perfekt gemacht. Yiehaa!

    Sunset an den Blowholes

    Lobster, Brotfrucht und Pandamus... hmmm ein Genuss

    Eine Fale Samoa am Meeresrand

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  • 06Mai

    Kirche unter Palmen in ApiaTalofa & Welcome to Samoa

    Am Flughafen (im Vergleich zum Tongatapu Airport TBU, hat sich der Faleolo Airport von Samoa wie ein richtiger Flughafen mit beleuchteten Landebahnen, mehreren vorhandenen Flugzeugen, laufenden Kofferbändern etc. angefühlt – ja wir haben auf dieser Reise wirklich gelernt, nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen…) wurden wir noch um kurz nach Mitternacht von einer gutgelaunten Band mit polynesischer Schunkelmusik begrüßt! Yiehaa, so kommt gleich gute Stimmung auf!

    Witzig ist dann auch, wenn man aus westlicher Richtung nach Samoa fliegt, dass man mit der Überquerung der Datumsgrenze einen Tag hinzugewinnt. Somit sind wir am Dienstagabend um 22:00 Uhr von Tonga losgeflogen und nach knappen 1,5 Stunden Flugzeit am Montagabend um 23:30 in Apia, Samoa gelandet!

    Da Samoa aus den beiden Hauptinseln Upolu (mit der Hauptstadt Apia) und Savaii (die 3. größte Inseln im Südpazifik nach Neuseeland und Hawaii) besteht, haben wir unseren Aufenthalt so geplant, dass wir je eine Woche für die beiden Inseln zum Erkunden haben. Um beide Inseln führt jeweils eine geteerte Küstenstraße (es gibt nur eine einizige und somit besteht außer in Apia nicht die Gefahr, dass man sich verfahren könnte!) mit mehr oder weniger großen Schlaglöchern. Auf Upolu gibt es dann noch 3 Querstraßen, die die Inseln von Norden nach Süden in 4 Abschnitte unterteilt und komplizierter wird es dann aber wirklich nicht mehr ;-)

    Es gibt zwar Busse (mit Fenstern ohne Scheiben und mit einem heftigst ausgestatteten Bass-Soundsystem, dass selbst bei den hier überwiegend gespielten Schnulzensongs irre brummt), die die Dörfer hier anfahren, aber wir haben uns wieder für die weitaus bequemere Variante des Mietwagens entschieden.

    Diesen haben wir auch gleich am nächsten Tag (auch die sehen hier um einiges neuer und heiler als auf Tonga aus) entgegen genommen. Auch der nötige Inselführerschein wurde uns gleich noch vom Vermieter mitverkauft. Hier fährt man übrigens noch, bis zum 7. September diesen Jahres „rechts“. Danach soll der Strassenverkehr nach „links“ umgestellt werden, da es angeblich günstiger ist, die dafür notwendigen Autos aus Japan etc. zu beziehen. Glücklicherweise waren wir nicht in dem Chaos dieses „Umstellungszeitraums“ auf samoanischen Straßen unterwegs…

    Zusammen mit Chris (haben uns noch auf dem Flughafen in Tonga kennengelernt) haben wir dann diverse schöne Erkundungstage hier erlebt.

    Folgende Sehenswürdigkeiten haben uns auf Upolu mehr oder weniger besonders beeindruckt:

    Apia:
    - Das Aggie Grey’s Hotel ist eine wirkliche Institution. Die Samoanerin Aggie Grey startete während des 2. Weltkrieges, als viele US Soldaten aus American Samoa zur Erholung nach Apia kamen, eine kleine Hamburger und Kaffee Bude. Im Laufe der Jahre wurde ein richtiges Hotel daraus und vor ein paar Jahren eröffnete dann auch noch ein Beach Resort Ableger in der Nähe des Flughafens. Aggi Grey’s ist somit einer der drei größten privaten Arbeitgeber in Samoa, neben der Vailima Bier Brauerei (es wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut!) und Yazaki, der elektronische Komponente für Autos herstellt. Mittwoch abends gibts es im Aggie’s eine Cultural Show mit einem großen Feast, was wir auf Tonga ja schon lieben gelernt haben!! Die Show mit Tänzen und Gesängen war ausgesprochen großartig und der krönende Abschluss bildete wieder einmal die Feuertanzshow mit irren Reflektionen über dem Wasser des Swimming Pools!!

    - Auf dem Apia Hafen & Mulinuu Peninsula Historic Walk, den wir stilecht natürlich mit dem Mietwagen abgefahren sind, kommt man an Denkmälern vorbei, die an die britische, deutsche und amerikanische Vergangenheit Samoas erinnern. 1899 bekam Deutschland die Kontrolle über Western-Samoa (die Inseln Upolu und Savaii) und die USA über Ost-Samoa und es wehte für ein paar Jahre die deutsche Fahne im Südpazifik. 1914 löste Neuseeland die Deutschen ab und 1962 wurde Samoa schließlich als erste Inselkolonie im Pazifik unabhängig. Auf dem Unabhängigkeitsdenkmal ist zu lesen, dass „Samoa von Gott gegründet worden ist“.

    - Das hoch angepriesene, in der Stadt liegende Palolo Deep National Marine Reserve, wo man ein tiefes, Korallenumgebenes Loch beschnorcheln kann, haben wir uns gespart bei der Vorstellung, dass alle Abwässer der Stadt ins Hafenbecken geleitet werden…

    - Im Robert Luis Stevenson Museum kann man das Haus, in dem der schottische Schriftsteller (Die Schatzinsel, Dr. Jekyll and Hide und Entführt) die letzten 4 Jahre seines Lebens verbrachte, besuchen.

    - Der Bahá’í Tempel stellt eine ganz besondere Sehenswürdigkeit dar. In Delhi hatten wir bereits einen der weltweit 8 Tempel (die anderen stehen in Chicago, Panama City, Santiago de Chile, Kampala/Uganda, Sydney und Frankfurt)  besichtigt. Der Bahá’í Glaube wurde von Bahá’u’lláh, der 1817 im Iran geboren wurde, gegründet. Absolut faszinierend sind die überaus toleranten Grundsätze dieses Glaubens (vor allem wenn man die Herkunft und das Geschlecht des Gründers berücksichtigt!):
    1. alle Götter und ihre Gesandten haben der Menschheit gedient und die Seelen zum Erlangen geistiger Vollkommenheiten geführt.
    2. Jede Art von Vorurteilen seien sie religiös, rassisch, klassenbezogen oder national werden missbilligt. („Die Erde ist nur eine Heimat und die Menschheit ihre Bürger.“)
    3. Mann und Frau sind gleichwertig zu betrachten: „ The world of humanity has two wings: one is woman and the other is man. Not until both wings are equally developed can the bird fly.”


    - Faszinierend sind dann auch die 100 m hohen Papapapai-Tai Wasserfälle, die man aus einiger Entfernung von der Straße aus sieht.

    - Spannend wurde es dann für uns in den Piula Cave Pools. Die zwei Felshöhlen sind mit Frischwasser gefüllt und es gibt in der Höhle einen kleinen Tunnel, durch den man in den anderen Pool schwimmen kann. Unter Wasser konnte man nur erkennen, dass von irgenwo Licht hereinkommen muss, aber wie lang und weit dieser Tunnel ist, konnte man nicht sehen… Also haben wir Chris vorausgeschickt ;-) Als er weg war haben wir versucht durch Rufe und Gebrülle herauszufinden, wie das „swim through“ verlaufen ist, aber es kam keine Antwort… Also ist Schnull losgetaucht…. Haha, und dann beim Auftauchen auf der anderen Seite mussten wir richtig abgackern: man taucht nämlich ziemlich genau 3 Meter neben einem zweiten riesigen Ausgang nach draußen hin auf. Aber so hatten wir zumindest den Thrill Faktor erlebt! Zum Glück haben wir den über einen Meter langen Aal, der in den Pools lebt erst später gesehen und nicht unter Wasser in dem dunklen Tunneln angetroffen!! Aaaahh!

    - In Lalomanu fanden wir dann den schönsten Strand der Ostküste vor und eine Reihe von „Resorts“ mit aneinandergereihten sogenannten „Fale Samoa“. Dies sind traditionelle samoanische Häuser, wie man sie in jedem Dorf sieht und sie werden teuer als traditionelle Unterbringung und kulturelle Erfahrung verkauft. Sie sind nicht abschließbar, nach allen Seiten hin offen gebaut und die shared facilities von 1 Dusche und 2 Toiletten (für 20 Fales) befinden sich auf der anderen Straßenseite… Man muss also deutlich Komfortabstriche für das Paradies in Kauf nehmen. Das war so gar nicht unser Fall, denn das gewünschte Südseefeeling wurde zusätzlich durch die blaue Abdeckplane, die um jede Fale gewickelt war, erheblich getrübt.

    - Im Apia Park haben wir dann noch ein Rugby Spiel zwischen Savaii und einer tonganischen Mannschaft gesehen. Der angsteinflößende „Haka“ (wie man ihn vielleicht von dem neuseeländischen All Blacks Team her kennt) der  tonganischen Mannschaft scheint gewirkt zu haben, denn sie sind später nach einem spannenden Punkteaufholen in den letzten 10 Spielminuten als Sieger vom Platz gegangen. Cool ist dann auch noch, dass das Trikot (von Puma, was hier zu unserer großen Freude, die meistgetragendste Marke ist!) vom samoanischen Team die tradionelle Tättowierung eines Matai (Village Chiefs) im Hüftbereich hat.

    Unser 1. Eindruck:
    Insgesamt kann man vergleichsweise zu Tonga sagen, dass die Menschen hier (ca. 180.000) um einiges zurückhaltender uns gegenüber sind und nicht ganz so strahlend und lebensfroh rüberkommen. Dies hängt unserer Meinung nach ganz stark mit den sozialen Strukturen hier zusammen: jede Familie hat im Durchschnitt 10-12 Kinder. Diese werden aber nur im Säuglingsalter von ihren Eltern betüdelt und umsorgt. Anchließend sind ihre älteren Geschwister dafür verantwortlich. Die dann nebenbei auch noch hart bei der körperlichen Arbeit anpacken. Diese fehlende elterliche Erziehung und Fürsorge merkt man den Menschen hier echt an und nicht nur die Kinder sind rotzfrech und unerzogen! Bei dem Versuch (wir sind einfach ein wenig langsamer gefahren) eine Kokosnusstragende Frau aus dem Auto heraus von hinten zu fotografieren, hat uns bzw. unser Auto ein älterer Man mit Steinen beschmissen!
    Witzigerweise gibt es auf Samoa, wie auf Tonga eine Art Wettbewerb, der die Leute zwar nicht zum Abnehmen und zur Bewegung animiert, dafür aber ein Preisgeld für das am sauberstern und ordentlich erscheinenste Dorf verspricht. So haben wir also gerade in den Nachmittagsstunden, wenn die Hitze etwas erträglicher wird, ganze Menschenscharen angetroffen, die mit Unkrautzupfen, Blätter einsammeln, Rasen mit der Machete trimmen etc. beschäftigt waren. Und man muss echt anerkennend sagen, dass dieser Wettbewerb müllfreie, schicke und liebevoll bepflanzte Gärten mit sich gebracht hat…

    Lolomanu

    Nach den Tänzen bekommen wir die Blumenkränze geschenkt

    Der Feuertanz ist wie immer, für uns, der krönende Abschluss der Show!! Wow!

  • 18Apr

    Der König lässt sich in einem alten Londoner Taxi rumfahrenMit dem Mietwagen unterwegs
    Um einen guten Überblick über die gesamte Hauptinsel Tongatapu (von West nach Ost sind es ca. 60 km!) zu bekommen, haben wir uns an unserem 2. Tag hier ersteinmal einen Mietwagen geholt. Das Protokoll bei der Fahrzeugannahme sah so aus, dass einmal auf dem Papier um das gesamte Auto ein Kreis gezogen wurde, was soviel bedeutete, das der Wagen an sämtlichen Stellen Kratzer, Rost und Dellen hatte… (Weil die Steuern für den Import von Autos hier so horrend sind und es außerdem keinen TÜV o.ä. gibt, sieht man auf der ganzen Insel Rostlauben, die nur noch durch Aufkleber und dem Willen der Fahrer zusammengehalten werden!)

    Da man als Tourist einen „Inselführerschein“ vorweisen muss, wenn die Polizei einen stoppt, galt unser erster Gang also dem zum Polizeirevier. Die erste Gruppe Polizisten, die wir antrafen, spielte seelenruhig erstmal ihre Runde Karten zu Ende und wendete sich erst danach zu uns. Der zweite Officer erklärte uns dann, dass die „cash machine“, momentan kaputt sei und wir somit nicht für den Führerschein bezahlen können. Also, wünschte man uns einen schönen Tag mit dem Mietwagen, wies uns auf die entspannte Höchstgeschwindigkeit von 65 kmh hin und los ging es!

    Cook’s Landing Site:
    Bei unserem ersten Stop lernten wir dann, dass nicht nur wir, sondern auch Captain Cook und seine Mannschaft das „lavish feasting“ und entertainment so sehr genossen, dass sie gleich mehrere Monate blieben und den Tonganischen Inseln den Beinamen Freundschaftsinseln – „Friendly Islands“ gaben.

    Erst Jahre später wurde bekannt, dass der High Chief Finau’ukalala und seine Anhänger planten Cook und seine Männer umzubringen und deren Schiffe zu plündern. Der Plan scheiterte ledigich daran, dass man sich nicht einigen konnte, ob das Attentat tagsüber oder nachts stattfinden sollte. Und letztendlich wurde der Plan dann einfach fallengelassen. Cook verließ Tonga im guten Glauben und Tonga hat bis heute den Beinamen der Freundschaftsinseln bzw. „Friendly Islands“.

    Weiter ging es für uns über die “Bay of Fishing Pigs of Talafo’ou“, wo wir muschelfressende Salzwasserschweine gesehen haben, das Stonehenge der Südsee: Ha’amonga ’a Maui Trilithon zur Anahulu Cave durch die uns zwei Jungen mit einer Lampe, die sie mit Hilfe einer Autobatterie zum Leuchten brachten, geführt haben.

    Zur Mittagszeit mussten wir dann feststellen, dass die Restaurantauswahl auf der Insel eher bescheiden ist und in den winzigen Lädchen nichts gescheites zu finden ist. Aber am Keleti Beach haben wir eine supernette tonganische Großfamilie kennengelernt, die uns eine Papaya geschenkt haben und frische grüne Kokosnüsse mit reichlich frischem Saft von der Palme geholt haben. Ein Traum!

    Anschließend haben wir uns dann von den bekannten Mapu’a’a Vaca Blowholes begeistern lassen. Hier steigen die Wasserfontänen manchmal bis zu 20m hoch.

    Tischreservierungen…
    Den krönenden Abschluss unseres zweiten Tages hier auf Tonga hat dann unser Besuch im Little Italy Restaurant gebracht. Als wir auf einen Tisch zusteuerten, kam gleich ein Kellner an und sagte „Sorry, but this table is reserved for the King!“ Aaaah, wie aufregend! Wir haben uns also an den Tisch nebenan gesetzt. (Ist ja klar ;-) ) Wenig später hörten wir auch schon die hupende Eskorte und das Königsmobil ankommen. Im Restaurant sind dann alle aufgestanden, wir natürlich auch und dann kam der König rein und lächelte uns ganz beglückt an. Wir wussten natürlich nicht, wie wir uns verhalten sollen und dann sagte auch schon derjenige, der sich später als der Vorkoster des Königs herausstellte: „Relax!“ Na, ja man trifft ja schließlich nicht jeden Abend beim Pizza & Pasta Essen einen König! Wir konnten zwar leider nicht mitbekommen, was an deren Tisch besprochen wurde, aber wir konnten sehen, dass der König seinen Vorkoster bzw. eigenen Kellner mitgebracht hat, was soviel bedeutet, dass die Restaurantkellner die Sachen erst dieser Person gereicht haben, bevor dieser sie dann an den König weitergegeben hat… Ja, irgendwie muss man sich ja von der Masse abheben, oder???

    Dieses Tor ist 1200 Jahre alt und ist als das Stonehenge des Südpazifiks bekannt

    Ein Muschelfressendes Salzwasserschwein in "the bay of fishing pigs"

    Kokosnusspalmen

  • 17Apr

    Das Wappen der Königsfamilie

    Malo e Lelei – Willkommen im Königreich von Tonga
    .
    Als wir vor über einer Woche auf Tonga gelandet sind erstreckte sich das Königreich Tonga, das zwar aus 169 Inseln, von denen aber nur 36 bewohnt sind, unter uns völlig im Dunkeln. Erst als unser Flieger (der einzige auf dem Fughafen!) auf der Landebahn neben das kleine Flughafenhäuschen rollte, konnten wir die ersten Lichter Tongas erkennen! Was für ein Schaupiel so ein Landeanflug zu später Stunde sein kann…

    Am nächsten Morgen gab es das lang ersehnte tropische Frühstück bevor es in die Hauptstadt und größte Stadt des Landes, Nuku’alofa, ging. Tonga hat insgesamt ca. 101.000 Einwohner wovon etwa 69.000 in diesem Stadtgebiet leben.

    Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt sind ein paar Kirchen der verschiedensten Glaubensrichtungen( davon gibt es ca. 30 im ganzen Land!), der Obst- und Gemüsemarkt und der königliche Palast Queen Salotes (Queen Mum), der heute noch fast so aussieht wie er 1884 vorgefertigt aus Neuseeland geliefert worden ist.

    Tonga ist übrigens der einzige Staat in Ozeanien, der nie von Europäern kolonialisiert wurde und das Königsreich besteht seit über 1000 Jahren. Allerdings gibt es seit einigen Jahren Demokratiebewegungen, die zwar nicht die Abschaffung des Königshauses, aber mehr Mitsprachrechte des Volkes fordern.

    2006 gingen diese Auseinandersetzungen soweit, dass sogar der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Demonstranten hatten einzelne Geschäftsgebäude niedergebrannt, aber wegen des starken Windes brannte die halbe Innenstadt ab. Diese leere Stellen sieht man immer noch und auch der Ausnahmezustand wurde offiziel bis heute nicht aufgehoben, obwohl das Inselleben sich uns von seiner entspanntesten Seite zeigte…

    Auf dem Rückweg zur Heilala Lodge begegnete uns an unserem ersten Tag hier gleich zweimal der König begleitet von seiner Eskorte, die aus 2 Polizeimotorädern und einem vollbesetzten Armeefahrzeug besteht. Der König selber wird in einem alten, englischen Taxi durch die Gegend gefahren und mit einem Hupkonzert seiner Begleitfahrzeuge angekündigt. Ein bisschen wie bei dem Prinzen aus Zamunda…

    Feast
    Festlich ging es dann auch gleich abends in der Hina Cave weiter. Dorthin sind wir zusammen mit anderen Gästen der Heilala Lodge zu bekannten „Island Night“ gefahren. Zunächst gab es ein bisschen „Schunkelmusik“ begleitet von der Ukulele, dann gab es vor dem Essen ein Gebet (ganz nach tonganischer Tradition!) und dann ging das große „Feasten“ los.

    Die Tonganer essen sehr gerne, viel und vor allem traditionell sehr kalorienreich (Yams und Kokosöl). Obwohl dicke Menschen auf Tonga noch immer als schön gelten und man genügend davon antrifft, führte der Staat ein Programm zur Ernährungsberatung an. Die Bevölkerung wurde u.a. zu mehr Sport animiert. Notwendig wurde das, weil rund 58 % der Männer und 75 % der Frauen einen Body-Mass-Index aufwiesen, der weit über 30 lag! ( Ernährungsmediziner reden ab einem BMI von 30 nicht mehr von Übergewicht, sondern von Adipositas, wofür eine ernährungsmedizinische Therapie erfolgen muss!) Damals initiierte Taufa’ahau Tupou IV (der ehemalige verstorbene König) auch einen nationalen Wettbewerb, in dem der Tonganer mit der größten Gewichtsreduktion 500 Dollar gewann. Dem 1918 geborenen König gelang es selbst in den frühen 90ern, sein Gewicht um 70 Kilogramm von vormals etwa 210 Kilogramm zu reduzieren!

    Für uns galt dieser Trend an dem Abend nicht und wir haben uns richtig die Bäuche vollgehauen mit lauter exotischen Köstichkeiten: Seaweed mit Coconut, Corned Beef in Taro Blättern, Ota Ika (roher Fisch) und vor allem der leckeren Nachspeise Dobai (in Kokos und Caramel getauchte Teigbällchen).

    Anschließend ging es in die eigentliche Hina Cave, wo wir eine ganz fantastische Tanzshow gesehen haben. Das „setting“ war einfach traumhaft. Die Höhle ist vom Strand aus zu begehen und durch die großen Löcher in der Decke schien das Monlicht herein. Es wurden unterschiedliche Tänze von den verschiedenen Südseeinseln aufgeführt, wobei die Zuschauer während der Vorstellung immer kleinere Pa’anga-Noten (1 TOP / tonganischer Paanga = 0,35 €) auf die großzügig mit Kokosöl beriebene Haut der Tänzer geklebt haben. Der krönende Abschluss dieser so-called „Island nights“ ist dann immer ein Feuertanz, der einfach schlichtweg atemberaubend ist!

    Es sieht vielleicht nicht so aus, war aber extrem köstlich!

    Schon in den 60-80er Jahren waren hier Tänzer und Feuertänzer aktiv

    Das Spanferkel hat noch eine kurze Gnadenfrist bis das Tischgebet zu Ende ist


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