Dubai Impressions

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  • 14Mai

    hop-on-hop-off-eos-230.jpgAs-salam alaikum (Friede sei mit Euch)

    Nach einer kalten Nacht in Neuseeland, die wir dank der elektrischen Heizdecken in unserem Motel gut überstanden haben und unserem 5 tägigen Shoppingmarathon in Bangkok sind wir nun vor ein paar Tagen in Dubai angekommen.

    Und obwohl wir nun kurz vor dem Ende unserer Reise stehen, hat Dubai dieselbe Begeisterungsfähigkeit und Reiseenthusiasmus in uns hervorgerufen, mit dem wir an unserem ersten Reisetag vor 20 Monaten in New Delhi angekommen sind.

    Die Stadt ist so lebendig, impulsiv und vielfältig, dass man einfach nur mitgerissen werden kann von dieser vibrierenden Stimmung!

    Und hier in dem Handelszentrum der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hat die Suche nach Superlativen noch einmal ganz neue Dimensionen bekommen.

    Obwohl schon viele rekordträchtige Gebäude vorhanden sind (z.B. die Dubai Mall = größte Mall der Welt und das Burj Arab Hotel), bekommt man den Eindruck dass die ganze Stadt eine einzige riesige Baustelle ist. Das höchste Gebäude der Welt (das Burj Dubai), eine Marina, die das Stadtgebiet Hongkongs übetreffen soll und ein Vergnügunspark, der doppelt so groß werden soll, wie Floridas Disney World, befinden sich ebenso im Bau, wie die langersehnte Metro „Triple Nine“, die am 09.09.09, fertiggestellt werden soll. Auch hier musste mal wieder etwas übertroffen werden, in diesem Fall die Chinesen, die die 8 als Glückszahl ansehen…

    Dieser wahnsinnige Bauboom spiegelt sich auch in der Einwohnerzahl der VAE wieder. Von den insgesamt 4,2 Millionen (ca. 2 Mio Menschen leben in Dubai) ist gut ein Viertel dieser Gesamtbevölkerung auf dem Bau tätig. Die Liste der Expats, die auch in vielen weiteren Dienstleistungsbereichen arbeiten  wird angeführt von Indern, Pakistanis, Bangladeshis, Ägyptern, Sri Lankanern, Philippinern und weiteren Nationen. Nur 20% der Einwohner stellen die Emirati selbst. Diese arbeiten überwiegend in den gehobeneren Positionen, der Politik und dem Verwaltungswesen und sind im alltäglichen Leben selten als Arbeiter zu sehen.

    Und obwohl die Expats bedeutend mehr verdienen als in ihren Heimatländern (die zudem meistens als Krisengebiete gelten) sind die Lebensbedingunen hier für sie erschütternd. Die Männer leben hier getrennt von ihren Familien, da eine Übersiedlung zu teuer ist und können sich oft nur alle 2 Jahre einen Heimaturlaub leisten. Sie haben hier oft monatelang keinen einzigen freien Tag. Und das bei einem Arbeitstag von durchschnittlich mehr als 12 Stunden und unvorstellbaren Außentemperaturen von bis zu 50 Grad im Sommer.

    Eine eigene Wohnung können sie sich nicht leisten und so teilen sie sich oft mit 10 Leuten ein kleines Zimmer mit Etagenbetten. Ein phillipinischer Taxifahrer erzählte uns, dass in dem Appartment, welches vom Arbeitgeber vermietet wird 30 Personen in 3 Zimmern von kleinstem Ausmaß (zB 6×10 m) wohnen. Jeder Mieter zahlt monatlich 500 AED (ca. 100€) und das ist nach seinen Angaben schon günstig (sonst 700-800 AED).

    Vor Kurzem hat es dann aufgrund einer BBC Reportage über die unmenschlichen Lebensumstände für die Arbeiter hier  neue Vorschriften der Regierung gegeben: gewisse hygienische Standards müssen erfüllt werden und um sicherzugehen, dass das Gehalt der Arbeiter pünktlich und in voller Höhe vergeben wird, soll es elektronisch überwiesen werden.

    Oft genug haben wir nun in dieser kurzen Zeit schon gehört, dass wichtige Vertragsbestandteile einfach nicht eingehalten werden (Urlaub, kostenfreie Unterkunft, freie Tage etc.) und dass den Arbeitern aber keine Wahl bleibt, weil der Arbeitgeber ihnen einfach ein 1 jähriges Einreiseverbot in die VAE bersorgen kann. Dies will natürlich niemand riskieren, weil immer sehr viele Familien im Ausland auf das Geld der Expats angewiesen sind.

    Erschreckend nüchtern fasste uns der phillipinische Taxifahrer seine letzten 15 Jahre hier in den Verienigten Arabischen Emiraten zusammen:

    „Wir leben hier nicht in den VAE, wir überleben hier!“

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    hop-on-hop-off-eos-085.jpg

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  • 12Mai

    Gleich im Eingangsbereich hängen die Spenden des letzten Sonntages aus, es entsteht so ein regelrechter Wettbewerb unter den Dorfbewohnern. Und die Kirche wird reich und die Leute bleiben arm...

    Unser Fazit:
    Samoa hat offiziell den Status eines „Least Developed Country“ (also eines Entwicklungslandes) und das durchschnittliche jährliche Einkommen der Samoaner liegt bei 15.000 Tala (ca. 3.800 €), bei einem Mindestlohn von 1,6 Tala pro Stunde (=0,40 €).

    Diese Umstände veranlassen immer mehr Samoaner in die USA, Australien, Neuseeland (allein nach Neuseeland emigrierten 2005 42.000 ! Samoaner) auszuwandern. Inzwischen leben mehr Samoaner im Ausland als in ihrem eigenen Land!

    Jährlich fließen durch diese im Ausland lebende Samoaner Gelder in Höhe von ca. 200 Millionen Tala (ca. 5 Millionen Euro!) ins Land.

    Man könnte nun also meinen, dass die Dörfer und Infrastrukturen etc. dementsprechend gut ausgestattet aussehen und eigentlich der Status des Entwicklungslandes unpassend wäre. Was man aber vorort antrifft sind Trinkwasserversorgungen, Schulen und diverse soziale Einrichtungen, die von internationale Hilforganisationen finanziert werden.

    Wohin also das ganze Geld der Samoaner fließt ist recht einfach zu beantworten: an die Kirche! Und davon gibt es in Samoa reichlich: 1830 kamen die ersten Missionare John Williams und Charles Barff von der London Missionary Society (LMS), gefolgt von Methodisten und katholischen Missionaren. 1888 kamen die Mormonen hinzu.

    Als die ersten Missionare ankamen war Polygamie übrigens ganz gewöhnlich und die Chiefs hatten oft bis zu 10 Frauen. Dies änderte sich dann mit der Akzeptanz des Christentums.

    Diese geschah auch recht einfach, da der samoanischen Legende nach eine Kriegsgöttin eine Übernahme einer fremden Religion prophezeite. Und die seltsamen Reichtümer der Palagi (wörtlich: cloud burster= Wolkentrenner: die Schiffen mit ihren hohen Masten mit denen die Europäer ankamen, trennten den Himmel auf!)  wurden auch als Beweis für die überlegene Kraft und Großzügigkeit des Gottes des weißen Mannes gegenüber der samoanischen Aitu (Geister) angesehen.

    Der Drang nach diesen Reichtümern gekoppelt mit dem Glauben der Europäer hat inzwischen auf Samoa einen Trend eingenommen, der so aussieht, dass sich die Gotteshäuser der verschiedenen Glaubensrichtungen versuchen sich an Prunk zu übertreffen. Es scheint als ob folgendes Motto gilt: je prachtvoller das Gotteshaus, desto seliger sind die Gläubigen. Ein Pastor den wir antrafen hat uns mehrmals mit größtem Stolz erzählt, dass „seine“ Kirche 1 Millionen Tala wert sei (800.000 Tala kamen aus dem Ausland.) Es ist dann auch völlig egal, dass es niemanden gibt, der das äußerst teure Piano zum Gottesdienst spielen kann…

    Ein Gottesdienst dient in erster Linie (so haben wir zumindest verstärkt den Eindruck bekommen) der Geldabgabe der Gläubigen. Dafür reisen sie sogar aus dem Ausland persönlich an (wie unsere in Neuseeland lebende Sitznachbarin im Flugzeug!) Am Eingang jeder Kirche empfängt einen sofort jemand, der das Geld einsammelt. Dies wird während des Gottesdienstes dann gezählt, ausgewertet und anschließend wird am Kircheneingang eine Liste der eingenommenen Spenden aufgehängt. (Diese sind übrigens enorm und stehen in keinem Verhältnis zu dem durchschnittichen Einkommen eines Samoaners!). Diese Liste ist so aufgebaut, dass ganz oben die Familie mit der höchsten Spendensumme genannt wird, ganz unten steht die Familie, die am wenigsten gegeben hat. Oft genug reicht es außerdem nicht aus einen frei gewählten Betrag zu spenden. Es wird von jeder Familie (egal ob arm, ob reich, ob groß ob klein) oft derselbe Betrag verlangt. Viele Samoaner nehmen Kredite auf, um sich die verlangten Spenden leisten zu können und verschulden sich somit!!!

    Schade nur für die Samoaner, dass sie nicht einfach aus der Kirche „austreten“ können, denn das wär so ziemlich das verwerflichste was ein Samoaner machen kann….

    Diese London Missionary Church hat sage und schreibe 1 Mio Samoa Tala gekostet. 800.000 kamen davon von Samoaner, die im Ausland arbeiten. Das ist doch ziemlich traurig, wie die Kirche den Leuten das Geld aus der Tasche zieht, wenn man bedenkt, dass die Dörfer noch nicht mal eine Trinkwasserversorgung haben!!

    Inneres einer Kirche

    Sunday Church ist für die meisten Samoaner Pflichprogramm und alle machen sich schick in weiß

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  • 09Mai

    Der 92 jährige Maitai zeigt uns stolz seine TattoosNach knapp einer Woche auf Upolu sind wir dann mit der Fähre (die Überfahrt dauert ca. 1,5 Stunden) nach Savaii übergesetzt.

    Am Fähranleger haben wir dann gleich einen neuen Mietwagen in Empfang genommen. Da die Kopien der Übergabeprotokolle gerade ausgegangen waren und es keinen Kopierer gab wurde also das gesamte Blatt (sämtlicher Linien und Kästchen) abgemalt… Ordnung muss sein ;-)

    Zusammen mit Chris haben wir uns wieder in ein paar Tagen die Sehenswürdigkeiten der Insel angeschaut, bevor wir uns von all den „Strapazen“ noch zwei Tage am Strand erholt haben.

    - Der erste Stopp war im Tafua Peninsula Rainforest Preserve, wo man vielleicht eine halbe Stunde durch den dichtesten Regenwald läuft um an einen gewaltigen Kraterrand zu gelangen, der vom letzten Vulkanausbruch von 1905 stammt. Bei so einem Spaziergang durch den Regenwald weiß man wieder, dass die Haut „Löcher“ hat, denn der Schweiß tropft aus jeder erdenklichen Pore… Heftig ist auch die Höhe des Kraters, denn bis wir den Aufprall des Lavabrockens, den wir von oben runter geschmissen haben, hörten sind mehrere Sekunden vergangen!

    - Die Afu Aau Falls wollten wir Abenteuerlustigen nicht über die offensichtliche Straße besichtigen, das wäre ja was für Anfänger gewesen. Nein, wir folgten der im Lonely Planet (Ausgabe von 2006!) ausgeschriebenen Route und fanden uns kurz später im hüfthohen Gras, umgeben von vielen Kokosnusspalmen und einem wildlebenden Pferd, wieder. Aber bis auf ein paar Schrammen von dem scharfen Gras sind wir ans Ziel gekommen. Leider kam es nicht zu unserer heißersehnten Abkühlung, da wir den Wasserfall nur von einer Anhöhe aus bestaunen konnte. Der Abstieg war leider zu steil! Da hätte man dann wohl doch die Zufahrststraße nehmen müssen ;-)

    - In der Nähe der Afu Aau Falls liegt Pulemelei Mound, die größte altertümliche Pyramidenstruktur in Polynesien. Sicherlich sehenswert, allerdings war uns viel zu heiß und nach den beiden anderen Walks, wo der Weg äußerst schwierig zu finden war (wenn er denn überhaupt vorhanden war?) entschieden wir uns lieber an die Küste zu fahren, um uns die

    - Alofaaga Blowholes anzusehen! Und das ist echt ein riesiges Spektakel, die Fontänen sprühen bis zu 30m hoch und dann kam der nette Maitai des Dorfes und warf für 2 Tala ein paar Kokosnüsse in das Loch, die dann mit der Wucht der riesigen Wellen noch viel höher flogen als die Fontäne an sich. Super! Der Maitai berichtete uns aber auch, dass sich einmal ein Tourist weit über die weiße Sicherheitslinie getraut hat und dann von einer riesen Welle in den Ozean gezogen worden ist und dort ertrank. Bei einem anderen Fall ist eine junge Frau in eines der Blowholes gefallen und konnte sich dort unten in einer Nebenhöhle so lange aufhalten, bis sie während der Ebbe wieder hinaufklettern konnte. Die Leute haben Nerven!!! Zwei klassiche Fälle von Selbstüberschätzung!

    Somit endet unser 1. Mietwagentag auf Savaii mit einem fantastischen Sonnenuntergang bei den Blowholes. Die Rückfahrt im Dunkeln hat dann allerdings doppelt so lang gedauert wie tagsüber. Man muss nämlich in den ganzen Dörfern sehr vorsichtig fahren, da neben den Menschen, für die die Straßen abends Treffpunkt number one sind, auch noch Hunde, Schweine und Pferde mit von der Partie sind…

    - Der nächste Tag fing mit der Besichtigung der Pe’ape’a Cave an, die während des Vulkanausbruches von 1905 entstanden ist. In dieser ca. 5o m langen Lavaröhre leben kleine Schwalben, die mit einer irren Geschwindigkeit über unsere Köpfe ins Dunkle und wieder hinaus in die grelle Sonne flogen.

    -  Im Falealupo Rainforest Preserve gibt es einen Giant Banyan Tree, den wir auf einer recht fragwürdigen morschen Holzkonstruktion erklommen haben!! Der treetop Canopy Walkway war dann allerdings geschlossen, weil man einsah, dass das doch sicherer wäre… Nervig ist, dass man an diesem Ort ein gemeinsames Eintrittsticket für 2 weitere Sehenswürdigkeiten (einen gigantischen Fussabdruck im Lava und unfertigen Steinhäusern) kauft. Totzdem mussten wir leider feststellen, dass man uns an den beiden anderen Orten ebenfalls noch ein saftiges Eintrittsgeld rauspressen wollte, was wir dann aber boykottierten!

    - Lieber schauten wir uns die Ruinen von einer Kirche und ein paar Häuser an, die im Jahre 1995 von einer Monsterwelle zerstört worden sind.

    - Am Cape Mulinu’u, dem westlichsten Punkt Samoas, verlassen der Legende nach, die Seelen der Toten die Erde durch ein Tor, um in die Unterwelt zu entschwinden. Erst nach mehrmaligen nachdrücklichen Fragen an den Enkel des Mataii, der Chris und Schnull zu der Sehenswürdigkeit hinführte, wo denn das Tor nun sei, zeigte dieser auf irgendwelche Felsen im Wasser…Witziger fanden wir hingegen ein weisses Kreuz auf den Brandungsfelsen, wo zum Millenium, Helikopter landeten, die dieses spezielle Sylvester an verschiedenen Orten und dann auch gleich mehrmals erleben wollten.

    - Ein weiteres Highlight unseres Abstechers an das Kap war dann das Gespräch mit dem 92 jährigen Matai. Er war so stolz auf seine Tättowierungen, die bis runter zum Knie gehen und anhand der wie ihn als Matai identifiziert haben, dass er sich schließlich halb auszog und wie ein Model vor seiner Fale für unser kleines Fotoshooting geposed hat. Herrlich, auch wenn man sich die Schmerzen einer solchen 3 tägigen Tattoosession wohl kaum vorstellen kann.

    - Im Dorf Saleaula haben wir uns die Lava fields, die vom eruptierten Mt. Matavanu von 1905 bis 1911 stammen, angeschaut. Fast alle Häuser und Gebäude sind dabei zerstört wurden, bis auf 2 Kirchen und das Grab der Jungfrau. Die Oma im Ticketfale lud uns danach noch auf eine Tasse samoanischen Kakao ein, der ganz fantastich schmeckte und sie machte dreisterweise die ganze Zeit Bemerkungen, dass Chris zu dünn sei und wir uns lieber einen fetten Samoaner suchen sollten. Als Chris sich dann zur Wehr setze und sie anzwinkerte, wusste sie aber auch nicht mehr was sie noch sagen sollte und wir haben alle gut gelacht. Verrückte Alte! Zum Abschied hat sie noch gesungen und jedem einen Kuss aufgedrückt und uns feste umarmt.

    Die restlichen Tage in Samoa haben wir dann in unserem Bayview Resort am Rande eines herrlich bewachsenen Lavafeldes bei traumhaft gutem Essen verbracht. Da wir die einzigen Gäste in dem recht neu eröffneten Resort waren, hat man uns gut betüdelt…An einem Abend haben wir uns dann traditionelle samoanische Köstlichkeiten gewünscht. Vor allem die in Taroblätter gewickelte frische Kokusnusscreme (Palusami) war ein Traum!

    Bei einem unserer Kajakausflüge über die Lagune haben wir dann an die 20 Schildkröten (alle in wenigen Sekundenabständen nacheinander) im Wasser gesehen. Und beim Rausgehen ist Schnull dann noch ein kleiner Mantarochen vor die Taucherbrille geschwommen. Dieses Erlebnis hat dann unseren Südseeaufenthalt wirklich perfekt gemacht. Yiehaa!

    Sunset an den Blowholes

    Lobster, Brotfrucht und Pandamus... hmmm ein Genuss

    Eine Fale Samoa am Meeresrand

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  • 06Mai

    Kirche unter Palmen in ApiaTalofa & Welcome to Samoa

    Am Flughafen (im Vergleich zum Tongatapu Airport TBU, hat sich der Faleolo Airport von Samoa wie ein richtiger Flughafen mit beleuchteten Landebahnen, mehreren vorhandenen Flugzeugen, laufenden Kofferbändern etc. angefühlt – ja wir haben auf dieser Reise wirklich gelernt, nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen…) wurden wir noch um kurz nach Mitternacht von einer gutgelaunten Band mit polynesischer Schunkelmusik begrüßt! Yiehaa, so kommt gleich gute Stimmung auf!

    Witzig ist dann auch, wenn man aus westlicher Richtung nach Samoa fliegt, dass man mit der Überquerung der Datumsgrenze einen Tag hinzugewinnt. Somit sind wir am Dienstagabend um 22:00 Uhr von Tonga losgeflogen und nach knappen 1,5 Stunden Flugzeit am Montagabend um 23:30 in Apia, Samoa gelandet!

    Da Samoa aus den beiden Hauptinseln Upolu (mit der Hauptstadt Apia) und Savaii (die 3. größte Inseln im Südpazifik nach Neuseeland und Hawaii) besteht, haben wir unseren Aufenthalt so geplant, dass wir je eine Woche für die beiden Inseln zum Erkunden haben. Um beide Inseln führt jeweils eine geteerte Küstenstraße (es gibt nur eine einizige und somit besteht außer in Apia nicht die Gefahr, dass man sich verfahren könnte!) mit mehr oder weniger großen Schlaglöchern. Auf Upolu gibt es dann noch 3 Querstraßen, die die Inseln von Norden nach Süden in 4 Abschnitte unterteilt und komplizierter wird es dann aber wirklich nicht mehr ;-)

    Es gibt zwar Busse (mit Fenstern ohne Scheiben und mit einem heftigst ausgestatteten Bass-Soundsystem, dass selbst bei den hier überwiegend gespielten Schnulzensongs irre brummt), die die Dörfer hier anfahren, aber wir haben uns wieder für die weitaus bequemere Variante des Mietwagens entschieden.

    Diesen haben wir auch gleich am nächsten Tag (auch die sehen hier um einiges neuer und heiler als auf Tonga aus) entgegen genommen. Auch der nötige Inselführerschein wurde uns gleich noch vom Vermieter mitverkauft. Hier fährt man übrigens noch, bis zum 7. September diesen Jahres „rechts“. Danach soll der Strassenverkehr nach „links“ umgestellt werden, da es angeblich günstiger ist, die dafür notwendigen Autos aus Japan etc. zu beziehen. Glücklicherweise waren wir nicht in dem Chaos dieses „Umstellungszeitraums“ auf samoanischen Straßen unterwegs…

    Zusammen mit Chris (haben uns noch auf dem Flughafen in Tonga kennengelernt) haben wir dann diverse schöne Erkundungstage hier erlebt.

    Folgende Sehenswürdigkeiten haben uns auf Upolu mehr oder weniger besonders beeindruckt:

    Apia:
    - Das Aggie Grey’s Hotel ist eine wirkliche Institution. Die Samoanerin Aggie Grey startete während des 2. Weltkrieges, als viele US Soldaten aus American Samoa zur Erholung nach Apia kamen, eine kleine Hamburger und Kaffee Bude. Im Laufe der Jahre wurde ein richtiges Hotel daraus und vor ein paar Jahren eröffnete dann auch noch ein Beach Resort Ableger in der Nähe des Flughafens. Aggi Grey’s ist somit einer der drei größten privaten Arbeitgeber in Samoa, neben der Vailima Bier Brauerei (es wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut!) und Yazaki, der elektronische Komponente für Autos herstellt. Mittwoch abends gibts es im Aggie’s eine Cultural Show mit einem großen Feast, was wir auf Tonga ja schon lieben gelernt haben!! Die Show mit Tänzen und Gesängen war ausgesprochen großartig und der krönende Abschluss bildete wieder einmal die Feuertanzshow mit irren Reflektionen über dem Wasser des Swimming Pools!!

    - Auf dem Apia Hafen & Mulinuu Peninsula Historic Walk, den wir stilecht natürlich mit dem Mietwagen abgefahren sind, kommt man an Denkmälern vorbei, die an die britische, deutsche und amerikanische Vergangenheit Samoas erinnern. 1899 bekam Deutschland die Kontrolle über Western-Samoa (die Inseln Upolu und Savaii) und die USA über Ost-Samoa und es wehte für ein paar Jahre die deutsche Fahne im Südpazifik. 1914 löste Neuseeland die Deutschen ab und 1962 wurde Samoa schließlich als erste Inselkolonie im Pazifik unabhängig. Auf dem Unabhängigkeitsdenkmal ist zu lesen, dass „Samoa von Gott gegründet worden ist“.

    - Das hoch angepriesene, in der Stadt liegende Palolo Deep National Marine Reserve, wo man ein tiefes, Korallenumgebenes Loch beschnorcheln kann, haben wir uns gespart bei der Vorstellung, dass alle Abwässer der Stadt ins Hafenbecken geleitet werden…

    - Im Robert Luis Stevenson Museum kann man das Haus, in dem der schottische Schriftsteller (Die Schatzinsel, Dr. Jekyll and Hide und Entführt) die letzten 4 Jahre seines Lebens verbrachte, besuchen.

    - Der Bahá’í Tempel stellt eine ganz besondere Sehenswürdigkeit dar. In Delhi hatten wir bereits einen der weltweit 8 Tempel (die anderen stehen in Chicago, Panama City, Santiago de Chile, Kampala/Uganda, Sydney und Frankfurt)  besichtigt. Der Bahá’í Glaube wurde von Bahá’u’lláh, der 1817 im Iran geboren wurde, gegründet. Absolut faszinierend sind die überaus toleranten Grundsätze dieses Glaubens (vor allem wenn man die Herkunft und das Geschlecht des Gründers berücksichtigt!):
    1. alle Götter und ihre Gesandten haben der Menschheit gedient und die Seelen zum Erlangen geistiger Vollkommenheiten geführt.
    2. Jede Art von Vorurteilen seien sie religiös, rassisch, klassenbezogen oder national werden missbilligt. („Die Erde ist nur eine Heimat und die Menschheit ihre Bürger.“)
    3. Mann und Frau sind gleichwertig zu betrachten: „ The world of humanity has two wings: one is woman and the other is man. Not until both wings are equally developed can the bird fly.”


    - Faszinierend sind dann auch die 100 m hohen Papapapai-Tai Wasserfälle, die man aus einiger Entfernung von der Straße aus sieht.

    - Spannend wurde es dann für uns in den Piula Cave Pools. Die zwei Felshöhlen sind mit Frischwasser gefüllt und es gibt in der Höhle einen kleinen Tunnel, durch den man in den anderen Pool schwimmen kann. Unter Wasser konnte man nur erkennen, dass von irgenwo Licht hereinkommen muss, aber wie lang und weit dieser Tunnel ist, konnte man nicht sehen… Also haben wir Chris vorausgeschickt ;-) Als er weg war haben wir versucht durch Rufe und Gebrülle herauszufinden, wie das „swim through“ verlaufen ist, aber es kam keine Antwort… Also ist Schnull losgetaucht…. Haha, und dann beim Auftauchen auf der anderen Seite mussten wir richtig abgackern: man taucht nämlich ziemlich genau 3 Meter neben einem zweiten riesigen Ausgang nach draußen hin auf. Aber so hatten wir zumindest den Thrill Faktor erlebt! Zum Glück haben wir den über einen Meter langen Aal, der in den Pools lebt erst später gesehen und nicht unter Wasser in dem dunklen Tunneln angetroffen!! Aaaahh!

    - In Lalomanu fanden wir dann den schönsten Strand der Ostküste vor und eine Reihe von „Resorts“ mit aneinandergereihten sogenannten „Fale Samoa“. Dies sind traditionelle samoanische Häuser, wie man sie in jedem Dorf sieht und sie werden teuer als traditionelle Unterbringung und kulturelle Erfahrung verkauft. Sie sind nicht abschließbar, nach allen Seiten hin offen gebaut und die shared facilities von 1 Dusche und 2 Toiletten (für 20 Fales) befinden sich auf der anderen Straßenseite… Man muss also deutlich Komfortabstriche für das Paradies in Kauf nehmen. Das war so gar nicht unser Fall, denn das gewünschte Südseefeeling wurde zusätzlich durch die blaue Abdeckplane, die um jede Fale gewickelt war, erheblich getrübt.

    - Im Apia Park haben wir dann noch ein Rugby Spiel zwischen Savaii und einer tonganischen Mannschaft gesehen. Der angsteinflößende „Haka“ (wie man ihn vielleicht von dem neuseeländischen All Blacks Team her kennt) der  tonganischen Mannschaft scheint gewirkt zu haben, denn sie sind später nach einem spannenden Punkteaufholen in den letzten 10 Spielminuten als Sieger vom Platz gegangen. Cool ist dann auch noch, dass das Trikot (von Puma, was hier zu unserer großen Freude, die meistgetragendste Marke ist!) vom samoanischen Team die tradionelle Tättowierung eines Matai (Village Chiefs) im Hüftbereich hat.

    Unser 1. Eindruck:
    Insgesamt kann man vergleichsweise zu Tonga sagen, dass die Menschen hier (ca. 180.000) um einiges zurückhaltender uns gegenüber sind und nicht ganz so strahlend und lebensfroh rüberkommen. Dies hängt unserer Meinung nach ganz stark mit den sozialen Strukturen hier zusammen: jede Familie hat im Durchschnitt 10-12 Kinder. Diese werden aber nur im Säuglingsalter von ihren Eltern betüdelt und umsorgt. Anchließend sind ihre älteren Geschwister dafür verantwortlich. Die dann nebenbei auch noch hart bei der körperlichen Arbeit anpacken. Diese fehlende elterliche Erziehung und Fürsorge merkt man den Menschen hier echt an und nicht nur die Kinder sind rotzfrech und unerzogen! Bei dem Versuch (wir sind einfach ein wenig langsamer gefahren) eine Kokosnusstragende Frau aus dem Auto heraus von hinten zu fotografieren, hat uns bzw. unser Auto ein älterer Man mit Steinen beschmissen!
    Witzigerweise gibt es auf Samoa, wie auf Tonga eine Art Wettbewerb, der die Leute zwar nicht zum Abnehmen und zur Bewegung animiert, dafür aber ein Preisgeld für das am sauberstern und ordentlich erscheinenste Dorf verspricht. So haben wir also gerade in den Nachmittagsstunden, wenn die Hitze etwas erträglicher wird, ganze Menschenscharen angetroffen, die mit Unkrautzupfen, Blätter einsammeln, Rasen mit der Machete trimmen etc. beschäftigt waren. Und man muss echt anerkennend sagen, dass dieser Wettbewerb müllfreie, schicke und liebevoll bepflanzte Gärten mit sich gebracht hat…

    Lolomanu

    Nach den Tänzen bekommen wir die Blumenkränze geschenkt

    Der Feuertanz ist wie immer, für uns, der krönende Abschluss der Show!! Wow!

   

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